Eventuell ein neues Baugebiet für Sulzthal
Autor: Gerd Schaar
Sulzthal, Dienstag, 25. Oktober 2016
Die Sulzthaler forderten Tempo 30 Zonen und ärgerten sich über parkende Lkw auf dem Friedhofs-Parkplatz.
Der Wind scheint dem Thema Windpark entwichen zu sein: In der Bürgerversammlung jedenfalls, die in der Mehrzweckhalle stattfand, stellten die Sulzthaler Bürgermeister August Weingart keine einzige Frage zu diesem Thema.
Mehrere Fragen galten dem Parken und der Geschwindigkeit auf den Dorfstraßen des Marktes Sulzthal. Lkw hätten auf dem Friedhof-Parkplatz nichts zu suchen, wurde bemängelt. Das Halteverbot in der Nähe der Gaststätte Schmitt werde oft nicht beachtet.
Anwohner wollen Tempo 30
Weitere Anwohner setzten sich für Zonen "Tempo 30" ein, zumindest aber für Schilder "Freiwillig 30". Im Rahmen einer Verkehrsbegehung habe man die Situation in mehreren Straßen untersucht und zumindest in den Anliegerstraßen keine Notwendigkeit für die vorgeschlagenen Maßnahmen entdeckt, so Weingart.
Allgemein begrüßt wurde die Beweidung von abschüssigen Bergflächen, allerdings stellte ein Anwohner fest: "Das ist nicht so perfekt wie mit dem Rasenmäher".
"Wird sich der Anteil der VG-Umlage erhöhen?", hatte Ralf Ruppert sowohl den Rathaus-Neubau in Euerdorf im Blick, als auch die Frage, ob eine Sekretärin für die VG-Vorsitzende Patricia Schießer (zugleich Bürgermeisterin von Euerdorf) nötig sei. Wenn eine Aufstockung der Umlage erfolge, dann sei es nicht wegen der Bürgermeisterin, sondern wegen der baulichen Umgestaltung der zukünftigen VG-Räume, so die Antwort.
Ein Bürger interessierte sich für die zukünftige Ableitung des Wassers aus der Kläranlage, das in Richtung Saale über Euerdorfer Gebiet demnächst per Druckleitung gelangen soll.
Ein wichtiges Thema war für Weingart die Entschärfung einer unfallträchtigen Kurve der Staatsstraße 2290 am unteren Ortseingang. Allerdings kämen die Verhandlungen für den nötigen Grunderwerb oder Flächentausch nicht zügig genug voran. Weiterhin berichtete Weingart, dass eventuell ein neues Baugebiet "Haiger" erschlossen werde, wenn die Nachfrage bestehe.
Rote Zahlen
Rote Zahlen in Höhe von rund 25 000 Euro meldete Weingart aus dem Forstbereich. Das Minus sei aufgrund besonderer Arbeiten (etwa 99 000 Euro) durch Fremdfirmen entstanden. Die Forstbetriebsgemeinschaft und der Rechnungs-Prüfungsausschuss der Gemeinde Sulzthal hätten die notwendig gewordenen Maßnahmen besonders unter ihre Lupe genommen. Rote Zahlen gab es erwartungsgemäß auch im Bereich Kindergarten.
Der Schuldenstand des Gemeindehaushalts liege zum Jahresanfang 2016 bei rund 195 000 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 325 Euro entspreche. Ein Jahr zuvor seien es noch 453 000 Euro Schulden gewesen, hieß es. Der Einwohnerstand sei von 887 (2012) leicht auf 868 (2015) gesunken.