Euerdorf: Zoff ums Kneipp-Becken
Autor: Winfried Ehling
Euerdorf, Montag, 01. Juni 2020
Firma will 45 000 Euro für die Arbeiten. Aber: Das Becken scheint zu flach berechnet worden zu sein. Bürgermeister sieht Planungsfehler.
Verdruss im Gemeinderat gab es bereits in der ersten Sitzung der Legislaturperiode. Anlass waren zwei Rechnungen der Firma Zehe über knapp 45 000 Euro für das entstehende Kneippbecken im Rahmen der Umgestaltung des Saaleufers. Sind die geforderten Mehrkosten ein Planungsfehler? Die Herstellung des Tretbeckens nach ursprünglicher Konzeption ist jedenfalls nicht möglich.
Planer Ralph Schäffner vom Kitzinger Büro arc.gruen gab Aufschluss.
Demnach muss das in einer Flachwasserzone geplante Tretbecken tiefer gründen, um seinen Zweck erfüllen zu können. Dass das Becken in einer Tiefwasserzone liegt, wurde jedoch erst jetzt erkannt und verursachte die enorme Kostenmehrung. "Wir sind nicht glücklich über diese Tatsache. Doch glaube ich nicht, dass wir am jetzigen Standort günstiger bauen können", räumte Schäffner ein.
Bürgermeister Peter Bergel vermutete dass der Wasserstand der Saale nicht gemessen wurde. Sein Stellvertreter, Michael Röder, zweifelte an der exakten Einschätzung des Untergrunds. Elmar Hofmann sah einen Planungsfehler als Ursache und war darüber verwundert, denn arc.gruen lieferte bei der Neugestaltung des Friedhofs eine akzeptable Arbeit, wie er formulierte.
Bergel und mehrere Gemeinderäte sehen einen Planungsfehler, für den der Auftraggeber nicht aufkommen muss. arc.gruen möge die Kosten für den Fehler über seine Versicherung oder anderweitig regeln. Der Markt will sie keinesfalls begleichen und notfalls den juristischen Weg gehen, so der Bürgermeister.
Die Einstellung einer Archivkraft für die Allianz "Fränkisches Saaletal" warf für Dieter Brand die Frage auf, was archivierungswürdig ist. Die Erklärung des Bürgermeisters schien befriedigend, denn dem Anliegen stimmte der Rat einmütig zu. Die jährlichen Kosten für den Archivar belaufen sich auf knapp 3 500 Euro, die Einstellung der zusätzlichen Kraft läuft über fünf Jahre. Ohne Einwände passierte auch die Gebiets-Änderung im Bereich der Staatsstraße KG 7 Sulzthal/Euerdorf. Der Radweg nach Wirmsthal wird in die Maßnahme mit eingebunden.
Für das Ehrenamt des Seniorenbeauftragten konnte Michael Röder zwei Frauen, Inge Gigla und Nicole Betz, gewinnen. Als Jugendbeauftragter für Euerdorf gab Gemeinderat Benjamin Schmitt seine Zusage. Ein Jugendbeauftragter für Wirmsthal wurde nicht gewünscht.