Euerdorf ist schon gelb genug
Autor: Winfried Ehling
Euerdorf, Montag, 27. April 2020
Die Fassade des neuen Rathauses in Euerdorf soll nicht auch noch gelb werden, beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Auch die letzte Gemeinderatssitzung der laufenden Legislaturperiode unter der Leitung von Zweitem Bürgermeister Klaus Kaufmann prägte das Geschehen um das neue Rathaus. So beantragte Elmar Hofmann die Beschlussfassung über eine Darlehensaufnahme für den Bau des Rathauses von der Tagesordnung zu nehmen. Der Antrag wurde mehrheitlich vom Rat verworfen.
Jedoch verweigerte der Marktgemeinderat seine Einwilligung für ein Darlehen von 600 000 Euro. Nur teils genutzte Kreditermächtigungen aus den letzten beiden Jahren ermöglichen dieses Darlehen, hatte Kaufmann erklärt. Eine Laufzeit von zehn Jahren bei zwei tilgungsfreien Anlaufjahren und dem aktuellen Zinssatz von aktuell null Prozent lehnte das Gremium bei Stimmengleichheit ab.
Davor hatte Hofmann bereits die noch ausstehende Rechnungs-Prüfung für das Jahr 2019 und die damit verbundene Entlastung von Bürgermeisterin Patrizia Schießer kritisiert. Im neuen Gemeinderat sind acht neugewählte Mitglieder, die damit nichts zu tun hatten, begründete er. Kaufmann hielt entgegen, dass dies der aktuellen Situation geschuldet ist. Die Prüfungsausschussmitglieder sind aber wiedergewählt. Insofern sei die Rechnungsprüfung gewährleistet.
Gelb ist eine schöne Farbe. Angeblich hebt sie die Stimmung des menschlichen Gemüts und fördert die gute Laune. Die verschiedenen Nuancen von Gelb, die der Zweite Bürgermeister anhand von Mustern als Farbkonzept für die Außenfassade des entstehenden Amtssitzes präsentierte, waren dann aber doch einigen Marktgemeinderäten zu viel des Guten. Im Umfeld des gelb gestrichenen Pfarrhauses und der hellen Pfarrkirche sagte ihnen noch mehr Gelb nicht zu. Kaufmann lässt jetzt einen Alternativ-Vorschlag einholen. Der Entwurfsplanung für die Gestaltung der Außenanlagen des Rathauses stimmte die Mehrheit zu.
Natürlich ging es nicht ohne Nachträge für die Amtsresidenz ab. Für Dachdeckerarbeiten am Haus 10 muss der Markt rund 15 900 Euro aufbringen, für einen Nachtrag bei den Gebälkarbeiten nochmals rund 2800 Euro. Zwei Nachträge für Malerleistungen beziffern sich insgesamt auf 13 000 Euro brutto. Hinzu kommt die Vergabe für zwei Teeküchen im Erd- und im Obergeschoß, die der wirtschaftlichste Bieter für 13 750 Euro anbot. Die Nachträge passierten den Gemeinderat mit großer Mehrheit.
Ohne Einwände erteilten die Räte dem Büro Arz den Planungsauftrag zur Trinkwasser-Versorgung im Rahmen der Zweckvereinbarung. Die Gemeinde Ramsthal und der Markt Sulzthal hatten bereits zugestimmt. Arz soll jetzt die Baukosten ermitteln und den Förderantrag für den Umbau stellen.
Die Kostenbeteiligung an einer Machbarkeitsstudie zur Klärschlammentsorgung passierte einstimmig. In Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband (AZV) Thulba-Saale und dem Markt Sulzthal belaufen sich die Kosten für die Studie auf rund 38 000 Euro. Euerdorf ist daran mit 5400 Euro beteiligt.