Erstmals lupften auch Frauen den Stein
Autor: Winfried Ehling
Elfershausen, Montag, 14. August 2017
Der Steinhebe-Wettbewerb ist jedes Jahr einer der Höhepunkt beim Marktfest. Dank des schönen Wetters am Sonntag waren auch die Marktbeschicker zufrieden.
Die Erhebung zum Markt feierte die Gemeinde Elfershausen mit einem zweitägigen Fest. Aufgrund des wechselhaften Wetters, zeigte die Veranstaltung heuer zwei Gesichter: einen trüben Samstag, den der Abend im Hof des Erthal-Schlosses rettete und einen sommerlichen Sonntagnachmittag, der die Besucher anlockte.
Der Bieranstich von Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) signalisierte am Samstagabend die offizielle Eröffnung. Dem Rathausoberen gelang nach drei Schlägen das "O'zapft is". Gemeinsam mit Bernhard Roth, dem Repräsentanten der Würzburger Hofbräu, schenkte er im Anschluss ein Fass Freibier aus, das die Brauerei stiftete. Die richtigen Töne bis zum Beginn des Steinhebe-Wettbewerbs fand danach die Obererthaler Dorfmusik.
Der Steinhebe-Wettbewerb wurde in den 70er Jahren etabliert, als der Elfershausener Willi Sell den Titel des Deutschen Meisters inne hatte. Fünf Männer in der Gewichtsklasse unter 90 Kilogramm und einer, der über diesem Limit lag, traten an, um ihren Stärksten zu ermitteln. Erstmals, und da staunten die Gäste nicht schlecht, bewarben sich auch vier Frauen, die als Paare antraten.
Keine Schwierigkeiten hatten die Teilnehmer mit der 150-Kilo-Last. Dann kam jedoch eine Metallscheibe nach der anderen obenauf. Auch 325 Pfund stellten noch kein Probleme dar, Schwerathlet Robert Schwarz erhöhte sogar freiwillig auf 400 Pfund. Das Muskelpaket aus Lohr zählt wohl nicht mehr zu den Amateuren. "Ich trainiere seit 17 Jahren und beteilige mich an zahlreichen Wettbewerben wie zum Beispiel vor einer Woche am Barbarossa-Strongman-Cup am Kyffhäuser", räumt er ein.
Bei den Frauen stemmten Ilona, eine Sell-Tochter, und Corinna die Last von 175 Kilogramm auch im dritten Durchgang. Das zweite Paar gestandener Frauen, Claudia und Petra, hielt mit. Nach Ermittlung der Durchschnittsleistung aus drei Versuchen lagen die Damen gleichauf. "Sauber hiegricht. Woas hömm mir für gnagige Weiber", kommentierte ein Freibiertrinker.
Bei den Männern unter 90 Kilo siegte Nikolas, der beachtliche 98 Zentimeter im Schnitt hob. Erstaunlicherweise scheiterte "Roughneck" Robert an den 350 Pfund. Allerdings nur, weil der Stein verklemmt war. Beim zweiten Versuch brachte er die Last locker hoch und hob als Zugabe noch die fünf Zentner.
Organisator zufrieden
Der Sonntag brachte mit der Sonne auch Leben in die Markt-, Dom- und August-Ullrich-Straße. Eine Menschenschlange vor dem Eisstand, die letzten Makrelen auf dem Grill des Angelsportvereins und der vollbesetzte Schlosshof befeuerten das Fest augenscheinlich. Bauhofleiter Leo Roth war zufrieden bei seinem Rundgang. "Es sind 43 Marktbeschicker gekommen, nur einer fehlt", erklärte er stolz.Unter den Ausstellern fand sich auch der heimische Bildhauer Peter Lorenz Emmert, der an einem Janus-Kopf mit zwei Gesichtern meißelte. Zahlreiche Stein- und Holzskulpturen schmückten seinen Stand vor dem Rathaus, wo er die Zeiger der Sonnenuhren gelegentlich einstellte. "Viele kommen und gucken, einige kaufen", lautete Emmerts Bilanz, die für viele Markthändler gelten darf.
"Essen und Trinken sind immer gefragt", bestätigte Werner Neeb vom Landgasthof "Zum Stern", der sich vom Markt zurückziehen will. Neben seinem Freisitz jonglierte das junge Duo "Arcoiris" und erntete den Beifall der Zuschauer. Auf die jüngsten Besucher übten neben Karussell und Hüpfburg auch ein Bagger der Firma Ullrich Magnetwirkung aus, auf dem sie unter Anleitung des Baggerführers das Gerät "bedienen" durften.
Das vom FC Elfershausen und dem Karnevalsverein Blau-Weiß organisierte Marktfest gab auch den Rettungsdiensten eine Plattform sich darzustellen. Die örtliche Feuerwehr und befreundete Wehren, das Technische Hilfswerk und die deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) brachten sich mit Werbe-Ausstellungen, Übungen und Aktionen ein. Der Standort, in der Nachbarschaft des Mehrgenerationen-Platzes und des Schützenhaus gelegen, bot weitere Möglichkeiten für "Äktschn" und Abwechslung.