Erste Ladestation in der Stadt
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Montag, 23. März 2015
Ab sofort können Elektroautos in Hammelburg tanken. Die Station wurde in Betrieb genommen. Zum Markt kamen weniger Besucher, aber auch weniger Händler waren vor Ort.
Die Stadt will in die Zukunft investieren und mit der Eröffnung einer Ladestation für Elektroautos zudem eine Steigerung ihrer Popularität erreichen. Zum Frühjahrsmarkt nahm Hammelburg die erste Station dieser Art am von-Günther-Platz in Betrieb.
"Vor dem Hintergrund der Ressourcenverknappung und unübersehbarer Klimaveränderungen bin ich froh, dass Hammelburg dieses Projekt auf den Weg brachte", stellte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) zur Übergabe fest. Sein Dank galt den Stadtwerken, die Betreiber dieser Ladestation sind. Allerdings müssten die Akzeptanz und der Kauf für elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge noch wachsen. So fahren deutschlandweit nur etwa 30 000 E-Autos.
Die Zulassungen für diese Fahrzeuge im vergangenen Jahr betragen gerade 0,28 Prozent der Gesamtzulassungszahl, ermittelte der Rathauschef.
Ladekarte ist nötig
Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Norbert Kühnl, erinnerte daran, dass vor rund zehn Jahren die Erdgas-Tankstelle in der Saalestadt ihren Betrieb aufnahm. "Wie auch für die Haushalte wird die E-Ladestation mit Wasserkraftstrom versorgt", merkt er an. "Betanken" lässt sich ein E-Fahrzeug mit einer bei den Stadtwerken beantragten und ausgestellten Ladekarte oder - alternativ dazu - über eine SMS. Der Fernsprech-Anbieter übernimmt die Zahlungsabwicklung.
Vorgesehen ist auch die Einbindung der Station in den so genannten "Franken-Verbund", ergänzt Kühnl.
Als Vertreterin der Stadtrats-"Grünen", freut sich Elisabeth Assmann auch im Namen ihrer Vorstreiter, dass das langjährige Anliegen der Grünen nun auf Antrag der Grünen/BfU-Fraktion vom Stadtrat einstimmig angenommen und umgesetzt wurde. Sie ist froh, "dass ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Das ist ein Meilenstein" unterstreicht sie und fügt hinzu: "Wir sind auf einem guten Weg und hoffen dass künftig mehr Elektro-Autos die Akzeptanz der Autofahrer finden". Stadtbaumeister Detlef Mohr, der selbst ein solches Fahrzeug besitzt, ist "mit der Technik seines nahezu wartungsfreien Autos rundum zufrieden".
"Ein Elektro-Auto erspart eine Menge Kosten", betont Stefan Collisi vom Autohaus "Echterstraße" in Karlstadt, das - wie auch Günter Götz vom Autohaus Götz in Bad Kissingen - mehrere Modelle zur
Demonstration zur Verfügung stellte. Beim Vergleich des Kilowattstundenpreises von 35 Cent zum aktuellen Benzinpreis haben Käufer von Elektro-Cars nicht zu übersehende Vorteile .
Eine Komplett-Ladung, die bei gängigen Modellen rund eine Stunde dauert, reicht - je nach Temperaturen und Fahrstil - für gut 150 Kilometer. Damit sind E-Autos (noch) keine Alternative für "Weitfahrer". Ideal sind sie allerdings für Stadtfahrten und kurze Wege.
Die Besucherzahl beim Hammelburger Frühlingsmarkt schätzt Marktmeister August Brendan auf etwa 20 000 Besucher. "Das kalt-windige Wetter hielt vor allem am Samstag die Besucher fern. Am Sonntag war es ab der Mittagszeit recht ordentlich.
Doch insgesamt schätze ich den Gesamtbesuch auf weniger als in den Vorjahren", sagte Brendan, der auch andere, gleichzeitig durchgeführte Märkte als Grund für den Rückgang anführte.
Auch was die Händlerzahlen angeht, war der Markt weit von Rekorden entfernt. Mit 87 Markthändlern, 19 Kunsthandwerkern und 15 Propagandisten erreichte die Belegung heuer nur Mittelmaß. Das Kaufverhalten beurteilten die Händler unterschiedlich. Während einige Betreiber "sich die Füße in den Bauch standen", lobten andere das Geschäft wie die treuen Beschicker aus Turnhout, die bereits am Sonntag um 16 Uhr meldeten: "Wir sind ausverkauft."