Erschließung Weidengässlein: Im Frühjahr 2023 gehts los
Autor: Hilmar Ruppert
Oberthulba, Mittwoch, 21. Sept. 2022
"Am Weidengässlein" wird für rund 550.000 Euro erschlossen. Die Straße hat bislang keine Beleuchtung und auch beim Kanal besteht Handlungsbedarf. Für die Anlieger gibt es im November eine Versammlung.
In der jüngsten Marktgemeinderatsitzung fasste das Gremium einhellig den Grundsatzbeschluss zur Ersterschließung "Am Weidengässlein". Matthias Kirchner vom gleichnamigen Planungsbüro in Oerlenbach stellte die Maßnahme noch einmal detailliert vor und bezifferte die vorläufige Kostenschätzung auf 549.000 Euro.
Demnach werden auf einer Ausbaulänge von 165 Meter rund 1000 Quadratmeter befestigt und alle Anschluss- und Versorgungsleitungen erneuert. Der durchgehende Gehweg soll eine Mindestbreite von 1,75 Meter aufweisen, die Borde und Rinnen aus Granitstein hergestellt werden. An den Gesamtkosten schlägt Abwasser mit 182.000, Wasser mit 65.000 und der eigentliche Straßenbau mit 302.000 Euro zu Buche.
Fertigstellung bis Ende nächsten Jahres
Frank Mersdorf wollte wissen, ob der Altkanal unter der Straße verbleibt. "Grundsätzlich werde er verfüllt, da wo er stört müsse er zurückgebaut werden", informierte Kirchner. Der nächste Schritt ist nun eine Anliegerversammlung am 10. November, als möglichen Baubeginn benannte Kirchner das Frühjahr und als Fertigstellung Ende 2023.
Ebenso einstimmig sprach sich der Rat für die Ausarbeitung einer Geschäftsplanung zur möglichen Gründung eines virtuellen Gemeindewerks mit weiteren willigen Gemeinden aus. Finanzmittel in Höhe von bis zu 10.000 Euro werden hierfür bereitgestellt, nach Vorliegen der Geschäftsplanung wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Die meisten Gemeinden stünden vor den gleichen Herausforderungen, agieren oder reagieren, sagte Stefan Richter - Klimamanager der Stadt Münnerstadt. In dieser Konstellation wäre es also möglich Einnahmen zu generieren, um die Kosten kommunalhoheitlicher Aufgaben zu decken. Gleichzeitig werden durch die interkommunale Bündelung bestimmter Aufgaben hohe Effizienzsteigerungen sowie eine große Arbeitsentlastung der Gemeinden erreicht. Vor allem hinsichtlich zukünftiger Herausforderungen, speziell in den Bereichen der Energiewende, Digitalisierung und des Klimawandels.
Die Kommunen kämen damit an ihre Grenzen, es ginge um Erzeugung, Betrieb, Handel und Vermarktung. Dies bedürfe einer Geschäftsplanung und einer Machbarkeitsstudie. "Es handelt sich dabei um ein langfristiges Gemeinschaftsprojekt, für das wir jetzt den ersten Schritt machen", betonte Bürgermeister Mario Götz. Er brachte auch eine mögliche Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung ins Spiel. "Wir sind gezwungen etwas zu tun", begrüßte auch Gemeinderat Alexander Muth die Entscheidung.
Holzpreis steigt
Das Gremium folgte dem Vorschlag der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale nach einer deutlichen Brennholzanpassung. Man habe sich auch mit anderen Kommunen abgestimmt, erläuterte Kämmerer Frank Geier die neuen Holzpreise. Der Polterpreis Hartholz steigt von 55 auf 85 Euro, Weichholz von 36 auf 65 Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 55 Prozent. Los/Abraumhartholz steigt von 20 auf 30 Euro, Los/Abraumweichholz von 10 auf 15 Euro.