Druckartikel: Entscheidung für das Gewerbegebiet fällt in den nächsten drei Monaten

Entscheidung für das Gewerbegebiet fällt in den nächsten drei Monaten


Autor: Winfried Ehling

Machtilshausen, Freitag, 13. März 2015

Die Windkraftanlagen, die Sanierung der Johannes-Petri-Schule, zahlreiche Projekte im und um den Ort und Fragen zum geplanten Gewerbegebiet Langendorf sorgten für eine lebhafte Diskussion in der sehr gut besuchten Bürgerversammlung in Machtilshausen.
Für eine Beleuchtung des Wegs "An den Gärten" warb bei der Versammlung Edgar Wolf. Foto: heg


Heinrich Starrach erkundigte sich vorweg nach dem neuesten Kostenstand der Sanierung der Petri-Schule, den Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD/FW) mit rund 5,5 Millionen angab. "Es musste ein neues VOF-Verfahren ausgeschrieben werden, da das beauftragte Büro die Weiterführung der Planungsphasen ablehnte", erläuterte er. Angesichts der genannten Summe glaubten mehrere Anwesende, dass "man für dieses Geld auch ein neues Gebäude bauen kann" - das allerdings rund das Doppelte kosten würde. "Für diese Summe haben wir ein barrierefreies Gebäude einschließlich Brandschutz auf dem aktuellen Stand und eine sanierte Sporthalle", so der Rathauschef.

Missverständnis ausgeräumt

Luzia Wolf beklagte die mangelnde Sauberkeit in der Turnhalle, die auch die Gymnastikdamen des SV Machtilshausen nutzen. Kickuth sagte, die Halle werde einmal wöchentlich gereinigt. Er werde sich jedoch mit dem SV-Vorsitzenden ins Benehmen setzen. Bei mehr Aufwand müsste der SV einen Teil der Putzarbeit übernehmen.
Zum geplanten Gewerbegebiet an der Autobahn wurde zunächst ein Missverständnis ausgeräumt. Die Unterschriftenübergabe von Anton Fleischer in der Engenthaler Bürgerversammlung war eine Restliste, die die Gesamtzahl - einschließlich der in Langendorf überreichten Protestnote - auf 560 steigerte.
Eine Garantie für den Verbleib der bisherigen Größe des Areals von 12 000 Quadratmetern ist nicht möglich. Doch Kickuth wies darauf hin, dass beim Verkauf zusätzlicher Grundstücke ein Gespräch mit dem Investor und ein Gemeinderatsbeschluss Voraussetzungen seien.
Allgemein herrschte die Meinung vor, ein Vollsortimenter an der Autobahn bringe den Einwohnern - insbesondere älteren Bürgern - kaum Vorteile. In Hammelburg oder Euerdorf können die Bürger auch einen Arzt konsultieren, in der Apotheke einkaufen oder bei einer Bank Geschäfte erledigen.
Hinsichtlich der Gewerbesteuer sind laut Kickuth exakte Ergebnisse erst möglich "wenn man weiß, wie viel verkauft wird". Eine "Verschandelung der Landschaft" wies der Bürgermeister zurück. "Hier stehen nur eingeschossige Gebäude, die längst nicht so dominierend sind wie beispielsweise der Gewerbepark in Westheim", argumentierte er. Die Entscheidung über das Gewerbegebiet falle innerhalb der nächsten drei Monate.
"Wie viel Wald muss fallen für die sechs Windkraftanlagen?" wollte Stefan Stöth wissen. Kickuth antwortete mit der Windhöffigkeits-Messung, die derzeit ein Jahr lang geprüft werde. "Danach kann man ermessen welche Standorte für die WKAs in Frage kommen und welche Menge Wald gerodet wird." Was dieses Projekt der Gemeindekasse bringt, wollte der Bürgermeister "vor diesem Forum nicht sagen".

Neuzuteilung des Holzes nur heuer

Maßnahmen im und um den Ort schnitt Oswald Zier mit dem Teilabriss der Friedhofsmauer an, die sich an einer Stelle als Behinderung erweist. Dies sei mit der Denkmalpflege abzuklären, meinte Kickuth. Zur Anfrage von Edgar Wolf nach dem Herrichten des Wegs zum Alten Sportplatz, verwies er ebenfalls auf ein ausstehendes Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde.
Gottfried Zier mahnte die Herstellung des Wegs nach Wasserlosen an für die der Auftrag bereits vergeben ist. Für eine Beleuchtung des Wegs "An den Gärten" warb auch Edgar Wolf, der zudem Auskunft über die Radweg-Weiterführung beim Bau des Gewerbegebiets Langendorf erbat. Eine neue Unterführung würde den Radweg ans Netz anbinden, antwortete der Bürgermeister.
"Unser Holz ist zwar gefällt aber wir dürfen nicht in den Wald", klagte Karl Zier. Karlheinz Kickuth erklärte den Umstand mit dem Wechsel des Markts von der Staatlichen Betreuung in eine Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) und der damit verbundenen Neuzuteilung des Holzes. "Dies war heuer eine Ausnahme", fügte er hinzu.