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Engel aus 24 Teilen


Autor: Gerd Schaar

Wartmannsroth, Freitag, 15. August 2014

Kurt Müller schuf einen zwei Meter großen hölzernen Riesenengel - aus Dankbarkeit über eine geglückte Operation.
Kurt Müller verwendete viele unterschiedliche Hölzer.  Foto: Gerd Schaar


Einen Riesenengel hat Kurt Müller aus Holz geschaffen. Das Besondere an diesem Engel ist nicht nur die Größe, sondern auch die Unterschiedlichkeit der Holzteile, die sich zu einem Riesenpuzzle zusammenfügen.
"Pfarrer Roland Breitenbach und meine Freunde haben damals in der Tiroler Bergmesse (Bad Kissinger Hütte) für mich gebetet, als ich meine Herzoperation in Bad Neustadt hatte", erzählt Müller. "Und es hat mir geholfen", ist er froh. Aus Dankbarkeit griff der rüstige Rentner nach seiner OP zur Säge und schuf den Riesenengel. "24 verschiedene Hölzer, 24 verschiedene Holzstärken, 24 verschiedene Puzzlegrößen, 24 verschiedene Holzfarben und 24 verschiedene Maserungen. Das ist das Besondere an diesem Engel", beschreibt Müller sein Werk. Das 80 Kilogramm schwere Engelspuzzle ruht auf einem mit blauem Tuch ausgeschlagenen Brett der Größe 2,40 mal 1,40 Quadratmeter.
"Die Hölzer sind so unterschiedlich wie wir Menschen", umschreibt Müller seine Grundidee. Als Puzzle habe er diese Engelsfigur deshalb geschaffen, weil die Puzzlestücke während einer Messe von den Andächtigen Stück für Stück zusammengefügt werden können. "Das verfehlt seine Wirkung nicht", weiß Müller. So übertrage sich das Gebet der Bäume auf die Menschen und helfe, die individuellen Nöte zu lindern. Schon zu Pfarrer Breitenbachs 50-jährigem Priesterjubiläum hatte Müller Holzengel geliefert. "Das waren 50 kleine Holzengelchen, die in die Hand passen", sagt er. Die gingen weiter an eine Palliativstation, um Sterbende zu trösten.

Passgenauigkeit wichtig

Passgenauigkeit war für den großen Zwei-Meter-Engel gefragt, damit die Puzzlestücke perfekt ineinander passen. Mühsam sägte Müller die Hölzer Stück für Stück nach Plan aus. Die Kanten mussten von Hand beigeschliffen werden und erhielten dann eine angenehme Rundung. "Es hat vier Wochen Arbeit in meiner Hobbyschreinerwerkstatt gekostet", verrät Müller. Der Entwurf für die Engelsfigur stamme von seiner Ehefrau Ursula. Erfahrungen mit hölzernen Puzzlefiguren hat Müller schon mit seinen Holzigeln gemacht, die er für seine Enkelkinder bastelte.
Zu sehen ist der große Puzzle-Engel am 28. September in der Schweinfurter St.-Michaels-Kirche im Rahmen eines Gottesdienstes. "Dort soll dieser Engel bleiben", wünscht sich Müller. Auch in der Bad Kissinger Hütte (Grän / Tirol) war sein Riesenengel schon zum kirchlichen Einsatz gekommen.