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Elfershausen: Sanierung oder Neubau, das ist hier die Frage


Autor: Winfried Ehling

Elfershausen, Freitag, 08. Februar 2019

Der Kindergarten St. Johannis muss dringend saniert werden. Allerdings braucht die Einrichtung auch mehr Platz, auch um Krippenkinder aufnehmen zu können.
Der Kindergarten St. Johannis ist nicht mehr zeitgemäß. Ob eine Sanierung oder eine Neubau in Frage kommt, entscheiden die Gemeinderäte in den nächsten Monaten. Foto: Winfried Ehling


Der Kindergarten St. Johannis ist in die Jahre gekommen und der Gemeinderat steht vor der Frage, ob eine Sanierung oder ein Neubau die bessere Lösung ist. Fest steht, dass etwas geschehen muss, insbesondere vor dem Hintergrund künftig Krippenkinder aufnehmen zu können. Der Markt beauftragte deshalb Architekt Thomas Ruser mit der Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Doch diese kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, denn viele Faktoren sind noch ungeklärt. Ruser arbeitete daher die Zahlen der Fachstelle des Landratsamts in seine Kalkulation ein und integrierte Fachplaner für die hauptsächlichen Gewerke wie Elektroinstallation, Heizung und Lüftung oder Statik und Brandschutz.

Für eine Sanierung des aktuell 317 Quadratmeter großen Kindergartens wäre eine Förderung bis zu 60 Prozent möglich. Jedoch ist bis zum 1. August ein Antrag für eine erhöhte Förderung von Anbauten bei der Regierung von Unterfranken zu stellen, dessen Bearbeitung bis zum genannten Zeitpunkt möglicherweise nicht abgeschlossen sein könnte. Der Kindergarten an der Auraer Straße hätte künftig die Größe von etwa 556 Quadratmeter, die Krippenkinder-Räume, Zusatz-Räumlichkeiten und eine komplette Umstrukturierung eingeschlossen.

Für die mindestens acht Monate dauernde Sanierung benötigen die Gruppenkinder Übergangsquartiere, die schon gefunden sind. Derzeit fehlt es in St. Johannis an Personalräumen, die 40 Jahre alte ölbefeuerte Heizung sollte nach Meinung Rusers auf Holz-Pellets umgestellt werden. Eine Neuberechnung der Technik und eine neue Kanalerschließung wäre vonnöten. Zudem empfahl der Architekt auf einem Teil der Flachdächer eine Photovoltaik-Anlage zu installieren.

Ins Auge gefasst sind ein Speisesaal, eine Küche, ein Pellets-Lager, ein Mehrzweckraum und eine Zufahrt aus östlicher Richtung für Rettungs-, Entsorgungs- und Versorgungsfahrzeuge. An der Ostflanke könnten sechs weitere Parkplätze für das Personal entstehen und Personen, die Kinder bringen. Die Fußbodenheizung, Favorit in Kindergärten, ist verschlammt. Sie steht zum Austausch an und mit ihr vermutlich der Estrich und der Fußbodenbelag.

Barrierefrei und mit einer Behindertentoiletten versehen, sind für die Sanierungsversion rund weitere 1000 Quadratmeter Grunderwerb nötig. Unter Berücksichtigung aller bisher ermittelten Kosten, errechnete Ruser in Summe 2,1 Millionen Euro. Bei möglichen 60 Prozent Zuschuss bliebe dem Markt einschließlich Grundstückskauf rund 1,2 Millionen Euro an Eigenanteil,

Für einen Neubau, dessen Genehmigung bis zum 1. August realistisch ist, kalkulierte der Architekt rund 2,8 Millionen Euro. Dieser könnte an der Auraer Straße oder an der südöstlichen Ecke des Baugebiets "Trimberger Weg" entstehen. Bei einer möglichen Förderung für die Anbauten von bis zu 85 Prozent, bliebe der Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 1,12 Millionen Euro.

Eine Verlegung des Kindergartens an den "äußersten Zipfel der Gemeinde" war nicht nach dem Geschmack von Bernhard Büttner. Für Bürgermeister Karlheinz Kickuth wäre ein Neubau die Ideallösung, die variabel ist und ohne Förderungsprobleme vonstatten gehen könnte. Die Verwaltung soll Kontakt zu den einschlägigen Behörden aufnehmen. Das Thema wird in einer der nächsten Sitzungen erneut diskutiert.

Im weiteren Sitzungsverlauf genehmigte das Ratsgremium das Errichten eines Dachstuhls mit Gaube in der Langendorfer Siedlungsstraße. Ebenso passierte eine Geschäftsordnungs-Änderung des Gemeinderats. Die Gemeinde stellt die Ladung zu den Sitzungen auf elektronisches Verfahren um. Die Einladung mit Tagesordnung wird nicht mehr als Anhang zur E-Mail verschickt, sondern ist im Rat-Informations-System (RIS) ersichtlich.