Eine Ruhebank zum Dank
Autor: Winfried Ehling
Elfershausen, Mittwoch, 16. Sept. 2015
Mit unermüdlichem Einsatz kümmert sich Alt-Bürgermeister Otmar Pfister um die Trimburg. Dafür dankten ihm die "Freunde der Trimburg" jetzt mit einem Ehrenplatz in der Burg, nebst eingraviertem Namen.
Das Wahrzeichen des Markt Elfershausen, die Trimburg, war schon mehrmals dem Verfall preisgegeben. Dass sie noch existiert und sogar zur viel besuchten Landmarke in der Region aufstieg, ist in den letzten Jahrzehnten maßgeblich den "Freunden der Trimburg", deren Gründer Hans Schneider und dessen "treuen Heinrich", Otmar Pfister, zu verdanken.
Dem verstorbenen Gründer und dem Alt-Bürgermeister Elfershausens gelang es immer wieder finanzielle Mittel zu generieren, um die Ruine nach dem Kauf durch den Markt zu restaurieren und für Besucher attraktiv zu gestalten. Ein Beispiel ist die Sandsteinplatten-Aktion - eine Idee des Lions-Club-Vorstands Trimburg-Saaletal - die Pfister in die Tat umsetzte und so 127 000 Euro auf dem Konto der Trimburg-Freunde verbuchen konnte.
Geld, das in dringend notwendige Renovierungen der Burg floss.
An den Erfolg geglaubt
"Mit zweieinhalb Goldtalern, dem heutigem Wert von 300 bis 400 Euro entsprechend, mussten die Bürger 1550 den Wiederaufbau der Trimburg nach dem Bauernkrieg finanzieren. Otmar Pfister ist gelungen den Wiederaufbau mit freiwilligen Leistungen zu organisieren", so der Vorsitzende der Freunde der Trimburg, Micha Strauß, im Rahmen einer kleinen Feier im Burg-Cafe. Die mit den Spendernamen gravierten Platten und Stufen zieren heute die Böden des Erthal- und Echtersaals.Die Mitglieder des Lions-Clubs waren Initiatoren der Idee und gingen auch in finanzielle Vorleistung. "Wir haben an den Erfolg geglaubt und es auch geschafft", erinnerte sich die heutige Präsidentin Ruth Schubert. "Otmar Pfister war die treibende Kraft, konnte diese Mammut-Aufgabe nur mit dem Einverständnis seiner Gattin Hildegard bewältigen", fuhr Schubert fort, die der Ehefrau Blumen und dem Gatten einen französischen Wein überreichte.
"Die damals den Fron zahlten, mussten dies tun. Heute glauben die Plattenkäufer, sie tun es freiwillig", spöttelte Landrat Thomas Bold, der auch stellvertretender Vorsitzender der Trimburg-Freunde ist. Mit seinem Dank fügte er jedoch hinzu: "Eine Burg hat eine Seele, die Trimburg sogar mehrere - eine davon bist du, Otmar". Sein Lob galt dem freiwilligen Engagement, auch nach der Bürgermeister-Zeit Pfisters. "Es ist es wert, sich für diese großartige Sache einzusetzen, für die Trimburg, für den Markt und für den Landkreis. Und du hast den Grundstein gelegt", so Bold.
"Du hast vorgelebt, was ich weiterführen soll", stellte der amtierende Bürgermeister Elfershausen, Karlheinz Kickuth, fest und versprach am 5. Todestag von Hans Schneider: "Wir ziehen an einem Strang". Auch Kickuths Dank galt der "aufopfernden Arbeit" seines Vorgängers. Die Witwe des verstorbenen Gründers der Freunde der Trimburg, Anni Schneider, sah in Pfister einen Mann, der "enorme Leistungen mit Herzblut und Gefühl erbrachte". Sie schlug vor, im nächsten Jahr ein "Freunde der Trimburg-Fest" auf der Burg einzuführen.
"Burgvogt" hat noch mehr Ideen
Doch den Worten folgten auch Taten, die den engagierten "Burgvogt" Pfister sprachlos machten.
Ob seiner Leistung - einschließlich der zahlreichen Burgführungen, die er kostenfrei und als profunder Kenner der Trimburg absolviert - bescherten ihm die Freunde der Trimburg unterhalb des Burg-Cafes eine Ruhebank mit seinem und dem Namen seiner Gattin, die Elmar Herterich aus Buntsandstein schlug."Das ist eine echte Überraschung", freute sich der Beschenkte, der gleich Platz nahm. "Eigentlich wollte ich die Aktion Plattenverkauf mit der letzten Aktion, eine Spende der Firma Schaeffler, abschließen", gestand der Geehrte. Doch angesichts einiger anstehender Renovierungen besann er sich anders.
"Wir haben noch etwas Spielraum und können weitermachen", verriet er. So soll das Podest im unteren Burghof wieder entstehen und beim Verkauf der Stühle im Rittersaal, die bei Zahlung von 100 Euro ein Namensschild erhalten, wäre "auch noch Luft nach oben".
Nun denn, für die geliebte Trimburg ist dem Freund und Gönner der Landmarke nichts zu schade, und ein Mann wie er, der den Titel des "Ersten Ritter" verdient - ist noch lange nicht am Ende.