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Eine musikalische Premiere


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Montag, 10. November 2014

Erstmals standen beim Herbstkonzert der Stadtkapelle Hammelburg Jugendorchester und Bläserklasse der Erwachsenen gemeinsam auf der Bühne. Weitere Mitstreiter sind bei Dirigentin Christine Huppmann gern gesehen.
Erstmals gab es den öffentlichen Auftritt des Jugendorchesters zusammen mit der Bläserklasse der Erwachsenen.  Foto: Gerd Schaar


Die legendäre Route 66 war das verbindende Motto für das Herbstkonzert der Hammelburger Stadtkapelle. Denn die Titel, die gespielt wurden, orientierten sich am US-amerikanischen Musikstil.

Christine Huppmann hob ihren Taktstock sowohl für das Jugendorchester, das mit der Erwachsenen-Bläserklasse spielte, als auch für das Sinfonische Blasorchester. Erstmals gab es den öffentlichen Auftritt von Jugendorchester und Bläserklasse der Erwachsenen gleichzeitig. Eine Konzertpremiere also.

"Die Zusammenarbeit macht mir Spaß", sagt der zehnjährige Trompeter Felix. Er habe bei der Musik neue Freunde kennen gelernt, freut sich der Fuchsstädter. Erst seit einem Jahr gibt es die Bläserklasse der Erwachsenen. "Die hat sich recht gut entwickelt", bestätigt Huppmann. Unter diesen Musikern seien sowohl Anfänger als auch Wiedereinsteiger anzutreffen. Der gelebte Zusammenhalt der musikalischen Gemeinschaft von Jung und Alt sei fantastisch.

Mit Hollywood-Flair

In der Dekoration der Bühne hat sich das Hollywood-Flair verbreitet. "Swing, Jazz, Musicals, Filmmusik und sinfonische Werke aus Amerika stehen heute auf dem Programm", kündigt Dirigentin Huppmann an. Titel wie Indian River, West Side Story, Y.M.C.A., Washington Post, Feeling Good, Dakota, Moment for Morricone und ein Medley der Hits von Frank Sinatra begeisterten die rund 200 Zuhörer.

Durch das Programm des sinfonischen Blasorchesters führte Klarinettistin Kerstin Becker. "Welcome on Board", lud sie ihre Zuhörer zu einem Rundflug vom nebligen Hammelburg mit einer Temperatur von kalten sieben Grad nach Nordamerika bei angenehmen 25 Grad ein, inklusive der musikalischen Stadtbesichtigung von New York.

Großen Applaus erhielt der Solo-Posaunist Malte Schilling, den Becker als "echtes Eigengewächs der Stadtkapelle Hammelburg" bezeichnete. "Denn er hat das komplette Ausbildungssystem dieser Kapelle von Mini über Jugend bis ins sinfonische Orchester durchlaufen", sagte Becker. Außerdem spiele Schilling mittlerweile beim Kreisjugendorchester Bad Kissingen und in einigen Big-Bands, darunter auch jene des Frobenius-Gymnasiums, mit. "Unser Jazzposaunist Malte bewirbt sich zurzeit beim Landesjugend-Jazzorchester und peilt die Berufsfachschule für Musik in Nürnberg an", sagte Becker.

Anders als Polka und Märsche

"Ich finde es toll, dass die Jugend so gut mit den Erwachsenen zusammenspielt", meint Zuhörerin Barbara Jenkner. Freilich, der qualitative Unterschied zur Hauptkapelle sei nicht zu überhören. "Es ist einmal etwas Anderes als Polka und Märsche", freut sich Zuhörerin Karin Oschmann über die amerikanischen Musiktitel. Gut gefallen haben ihr Moderation und Posaunensolo. "Ich genieße dieses sehr schöne Herbstkonzert", ist auch Zuhörer Josef Kaufmann begeistert.

Dem Spruch "I like to be in America" setzt Huppmann "Ich bin gern in der Stadtkapelle" entgegen. "Ein Instrument kann in jedem Alter erlernt werden, es ist ein schönes Hobby", lädt Huppmann Interessierte zum Kontakt mit der Stadtkapelle ein. Auch Fördermitglieder seien willkommen, wird doch bald die finanzielle Unterstützung für die Umstellung von Elektroheizung auf Pellets im Musikerheim gebraucht.