Druckartikel: Ein Windrad weniger, aber die anderen drei größer

Ein Windrad weniger, aber die anderen drei größer


Autor: Winfried Ehling

Elfershausen, Mittwoch, 05. April 2017

Der Wind hat sich gedreht beim Projekt Windkraftanlagen (WKA) in Machtilshausen: Statt fünf will Projektor "Prowind" nur drei Windräder errichten.
Windräder-"Zwerge" sind im Windpark Elfershausen nicht gefragt. Die Prowind GmbH beabsichtigt hier Windkraftanlagen mit größeren Rotoren zu errichten, dafür aber eine kleinere Stückzahl.  Foto: Winfried Ehling


Die drei verbleibenden sollen jedoch insgesamt 231 Meter in den Himmel ragen. Die Gründe für die Neuplanung sind nach Aussage von Projektentwicklerin Anja Gerseker vor allem rechtliche Probleme mit dem Artenschutz, das neue Energieeinsparungsgesetz, das Veränderungen fordert aber auch eine bessere Ausnutzung der Luftströme durch einen größere Rotoren-Durchmesser.
Der verschärfte Konkurrenzkampf unter einschlägigen Firmen und die genannten Argumente wirbelten Prowind durcheinander. Die GmbH aus Osnabrück gab sich eine neue Zielsetzung und ein neues Layout und kam außerdem zu dem Schluss, dass größere WKAs besser sind.


Beteiligung am Gewinn

Damit änderten sich auch die Beteiligungsbedingungen, die Bürger und Kommunen einbeziehen und einem Genossenschaftsmodell ähneln. Wer möchte, kann sich in die "Bürgerenergiegesellschaft" einkaufen und eine garantierte Rendite abschöpfen. Zudem erhalten Kommanditisten ein Mitspracherecht.
"Wir wollen das Projekt mit der Gemeinde und den Bürgern durchboxen", stellt die Entwicklerin klar. Sie sieht außer der Selbstbeteiligung am Gewinn weitere Vorteile der neuen Anlagen mit einer Nabenhöhe von 165 Metern - den verminderten Kohlendioxid-Ausstoß von rund 16 000 Tonnen pro Jahr und die bessere Windhöffigkeit in größerer Höhe. Zudem laufen die größeren WKAs langsamer. Die Kosten für die Neu-Anlage werden auf 18 Millionen Euro geschätzt.
"Dies ist kein abgekartetes Spiel, sondern Gebot der Stunde", erklärte Gerseker mit Nachdruck. Um dieser Aussage Gewicht zu verleihen, verwies sie auf eine Bürgerbeteiligungsversammlung, die nach Ansicht von Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) voraussichtlich im Mai in der Schwedenberghalle stattfinden könnte.
Die Haushaltsberatungen 2017 bildeten den zweiten Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung. Kämmerer Andreas Mützel gab eingangs einen Rückblick auf das Rechnungsergebnis des Vorjahres und setzte dieses in Vergleich zum Entwurf des laufenden Jahres. So keine Änderungen eintreten, rechnet Mützel im Verwaltungshaushalt 2017 mit ca. 4,76 Millionen Euro Einnahmen, rund 1,26 Millionen weniger als im Vorjahr. Dies ist vor allem der verminderten Gewerbesteuer geschuldet, die sich auf die Kreisumlage und die Schlüsselzuweisungen auswirkt.
Der Entwurf des Vermögenshaushaltes 2017 schließt - Änderungen vorbehalten - mit 8,87 Millionen Euro, eine Erhöhung um 1,70 Millionen Euro bezogen auf das Vorjahr. Die größten Ausgabenposten sind die Schul- und Turnhallensanierung in Langendorf (3,52 Millionen Euro) und die Erschließung des Mischgebiets "Trimberger Weg" mit etwa 2,05 Millionen Euro. Der Markt finanziert die stattliche Summe aus den Einnahmen und einer Entnahme von fünf Millionen Euro aus den Rücklagen.
Mehrmals beraten, stimmte der Rat mehrheitlich für die Umnutzung der Alten Schule in Elfershausen zum Vereinsheim. Keine Einwände gab es gegen den Neubau von zwei Einfamilienhäusern mit Garagen in der Bonifatius- und der Ziegelei-Straße sowie gegen die Errichtung einer Garage im "Trimburgblick". Nach Änderung des Tekturplans gab das Gremium auch grünes Licht für den Wiederaufbau einer Scheune mit Nebengebäude nach einem Brandfall.
Einen Antrag der Tennisabteilung auf Zuschuss für eine Beregnungsanlage stellte der Marktgemeinderat zurück. Die Gesamtkosten belaufen sich rund 1200 Euro, die Arbeiten wollen die Sportler in Eigenleistung ausführen. Der Bürgermeister schlug vor, diese Summe zu je einem Drittel auf den Trägerverein, den FC Elfershausen, die Tennisabteilung und die Gemeinde zu verteilen.


Mängel an Mehrgenerationenplatz

Auch der Bitte der Feuerwehr Machtilshausen auf Beteiligung an der Restaurierung der Vereinsfahne entsprach das Gremium nicht. "Die Fahne ist Sache des Vereins", befand Kickuth.
Auf Anfrage von Günter Zink bestätigte er TÜV-Unstimmigkeiten beim Bau des Mehrgenerationenplatzes. Während der offizielle TÜV-Berater die Arbeiten sicherheitstechnisch absegnete, stellte der in der Gemeinde verantwortliche Bautechniker Mängel fest. Nach Meinung Kickuths ist der Ansprechpartner für die Gemeinde der Planer, der diese Angelegenheit bis Ende des Monats erledigen soll.