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Ein Vorgeschmack aufs Wochenende


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Mittwoch, 11. Februar 2015

Der Seniorennachmittag der Hammelburger Ha-Ka-Ge ist zum Event für Familien geworden - und schafft Vorfreude auf das Wochenende.
Das Duo "Hallelujah" mit (v.l.) Harald Drescher und Pfarrer Thomas Echenbacher schoss humorige Pfeile in Richtung Kirche. Foto: Winfried Ehling


Einen Vorgeschmack auf ihre Prunksitzung - bei der die heimischen Narren am Faschingssamstag ihr 55-jähriges Bestehen feiern - gab die Hammelburger Karnevals-Gesellschaft (Ha-Ka-Ge) mit dem Senioren-Fasching. Dem ersten Eindruck nach zu urteilen, darf sich das Publikum in der letzten Prunksitzung im Altlandkreis auf ein närrisches Feuerwerk freuen.
Der so genannte Senioren-Fasching ist eigentlich kein solcher mehr. Denn zahlreiche jungen Akteure und ihre Eltern waren genauso vor Ort wie die Großeltern und stilisierten die Veranstaltung zum karnevalistischen Familiennachmittag. Das belegten die jungen, personell starken, Ha-Ka-Ge-Garden, von denen die "Blauen Funken" das Spektakel mit ihrem Gardetanz einleiteten.
"Der Nachwuchs ist für die nächsten 20 Jahre gesichert", kommentierte Gesellschaftspräsident Markus Daum, denn solches kann nicht jeder Verein von sich behaupten. Die Kids legten sogar noch ihren Showtanz nach, eine kindergerechte "Reise durch das Disneyland" mit Peter Pan, Micky Maus, "Snow White" (Schneewittchen) und Tarzan und Jane. Ein super inszeniertes Traum-Märchen der Jüngsten, die schon den Ha-Ka-Ge-"Schlachtruf" beherrschen: "Hasta la vista - Ole".
In der Bütt standen Pfarrer Thomas Eschenbacher und Harald Drescher. Als Nachfolger der "Pray-Brothers" sind sie "so kon... kon... konservativ, inhalieren Weihrauch und singen laut und schief". In ihrem Gesangsbeitrag nahmen sie so manchen alten Zopf in der katholischen Kirche aufs Korn. Doch auch der Bürgermeister bekam sein Fett weg. Angeblich plant er, die Bürgersteige in seinem Heimatort Diebach zu vergolden. Doch das Geld dafür ist bei der Stadt verschollen.

Die Nöte der Balletttänzerin

"Primaballerina" Christel Harmgarth beichtete dem Publikum die Nöte einer Balletttänzerin, die (bei ihr) schon beim Kostüm beginnen. Im Fachgeschäft war ihre Größe nicht vorhanden, deshalb schickte man sie an einen Laden mit Umstandskleidung - aber dafür war's zu spät. Spagat und Pirouette entfielen ohnehin für die Dame im fortgeschrittenen Alter. Bei Büttenredner Udo Schmitt hängt hoffentlich der Haussegen nicht schief. Von seinen Urlaubsreisen berichtend, nahm er nur zu gern seine Gattin auf die Schippe.

Seit acht Monaten Vorsitzende

Julia Daum ist seit acht Monaten die Vorsitzende der Ha-Ka-Ge. Mit der Narrenkappe ihrer Eltern, Brigitte und Josef Keidel, geboren, ist sie mit neun Jahren bei den Karnevalisten eingetreten. "Ich war in der Bütt und in allen Garden und bin heute in der Prinzen- und der Schlossgarde aktiv", berichtet die 27-Jährige. Für die Organisation verantwortlich, traut sie sich auch die neue Aufgabe zu. "Ich habe ein gutes Team das mich unterstützt", unterstreicht sie.
Seit einem Monat als Innenarchitektin in Karlstadt angestellt, behält die jüngste Ha-Ka-Ge-Vorsitzende ihren Wohnsitz in Hammelburg - nicht zuletzt wegen den "Fosenöchtern". "Hier habe ich viele Freunde und fühle mich wohl", sagt die Hammelburgerin, die sich inbesondere über den üppigen Garde-Nachwuchs freut.
Eine glückliche Hand bewies Präsident Daum mit der Gastgesellschaft aus Arnstein, deren Garden sich durch einen schmissigen Gardetanz und ein rockiges Power-Potpourri als Showtanz empfahlen. Für Stimmung sorgte auch Musiker Dieter Nöth mit passenden Liedern. Nicht vergessen ist die - von TV und Presse gejagte - Hammelburger Schlossgarde mit ihrem Showtanz.