Ein Treffpunkt für Senioren
Autor: Winfried Ehling
Fuchsstadt, Mittwoch, 20. Mai 2015
Ein Arbeitskreis soll nach dem Willen der Gemeinde Fuchsstadt die Möglichkeit und den Bedarf an einer Hausgemeinschaft für Senioren ermitteln.
Schon länger liebäugelt die Gemeinde mit einer Hausgemeinschaft für Senioren im Ort, die baulich altersgerecht konzipiert ist. Der bisherige Treffpunkt für ältere Bürger, der Pfarrsaal, erweist sich zunehmend als ungeeignet. Allerdings braucht Fuchsstadt für ein so geheißenes Mehrgenerationenhaus einen Träger.
Gemeinderätin Brigitte Burtchen brachte im Rat die Anregung des Vereins "Krisantemen" aus Neuendorf bei Lohr ein, dem inzwischen 16 Mitglieder angehören, die nach alternativen und selbstbestimmten Möglichkeiten des Wohnens im Alter suchen. Nach Vorstellung des Vereins sollte ein Gebäude mit zehn bis 20 abschließbaren Mietwohnungen entstehen, die barrierefrei sowie teilweise behindertengerecht sind und über Küche, Gemeinschaftsraum, Gartenfläche und Freisitze verfügen.
Die Krisantemen wünschen sich dazu eine gute Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
Die Gründung einer Genossenschaft und die Förderrichtlinien des Freistaats könnten ein solches Ansinnen unterstützen, vermutete Burtchen mit Blick auf eventuelle Fördermittel. Doch sind die Meinungen des Ratsgremiums in diesem Punkt noch zu breit gestreut. So sieht Mitinitiator Jürgen Wittmer die Einsamkeit alter Menschen, andere Räte die Tagespflege oder die freiwillige Mitarbeit, im Vordergrund.
Zunächst Bedarf prüfen
Nach Dafürhalten von Gudrun Böhm sollte erst eine Prüfung stattfinden ob in dem - mit Senioreneinrichtungen gut bestückten Raum zwischen Hammelburg, Euerdorf und Bad Kissingen - noch Bedarf für eine "Senioren-WG" besteht.
Nachdem mehrere Modelle zur Verfügung stehen, schlug Rainer Heid vor, zunächst einen Arbeitskreis aus Senioren und Gemeinderäten zu bilden, die sich auf ein Modell festlegen und dann Investoren suchen sollten.
Das hielt der Rat für den richtigen Weg.
Bürgermeister Peter Hart wäre dringlich daran gelegen, "dass wir im Stadtpark" - dem ehemaligen Stockmanngelände und favorisierten Standort für dieses Vorhaben - "endlich in die Pötte kommen". Doch zuvorderst wäre ihm wichtig, einen geeigneten Treffpunkt für die Senioren zu finden, denn die Treppe im Pfarrsaal erweist sich als Problem für Behinderte und Rollstuhl-Fahrer. Der Rat kam überein, einen Arbeitskreis aus sechs Personen zu bilden, die das Projekt detailliert angehen.
Personalkosten gestiegen
Die Haushaltssatzung 2015 sowie das Investitionsprogramm und den Stellenplan verabschiedete das Gremium
einmütig. Eine Erhöhung der Hebesätze und Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen. Jedoch stiegen die Personalkosten gegenüber dem Vorjahr um rund 45 000 Euro.
Hans-Jürgen Pfülb brachte den Vorschlag ein, aktuell "billiges Geld" für Investitionen zu besorgen, "das wir in zwei Jahren brauchen". Dem vorgezogenen Baubeginn der Breitbandversorgung, die auch für das Gewerbegebiet notwendig ist, steht nichts im Wege, so Hart.
Der Vorschlag, die Erlöse aus der Windkraftanlage zur Hälfte den örtlichen Vereinen zukommen zu lassen, war zwar gut gemeint und erhielt auch mehrheitlich Zustimmung, dürfte aber etwas verfrüht kommen. Gewinne aus der Anlage, die sich noch in der Planungs-Entwurfsphase befindet, heißt "das Fell des Bären zu teilen, den noch keiner gesichtet hat".
Vize-Bürgermeister Manfred Öftring schlug ferner den Bau einer Boule-Bahn im Ort vor.