Ein Stratege geht von Bord

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Bürgermeister Armin Warmuth (links) verabschiedete den langjährigen Amtsleiter Peter Sell (rechts) aus den Diensten der Stadt mit einer Dankesurkunde. Foto: Winfried Ehling
Bürgermeister Armin Warmuth (links) verabschiedete den langjährigen Amtsleiter Peter Sell (rechts) aus den Diensten der Stadt mit einer Dankesurkunde.  Foto: Winfried Ehling

In einer Feierstunde wurde der langjährige Amtsleiter Peter Sell nach 45 Dienstjahren verabschiedet. Für seine Position gibt es noch keinen Nachfolger.

Mit Peter Sell verließ eine Institution die Stadt Hammelburg, die "eine Lücke hinterlässt, die sich so leicht nicht schließen lässt", wie Bürgermeister Armin Warmuth im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus betonte.
Denn Sell, Leiter des Verkehrsüberwachungsdienstes (VÜD), aber auch erfahrener Stratege mit Sachverstand, wenn die Verkehrslenkung oder Generierung von Parkplätzen bei Veranstaltungen gefragt war, hat keinen Nachfolger. Die Verantwortung seines Amtsbereichs soll, zumindest in nächster Zeit, auf "mehrere Schultern verteilt werden".


"Nicht zu ersetzen"

"Es ist außergewöhnlich wenn ein Mitarbeiter nach 45 Jahren Dienstzeit ausscheidet", merkte Warmuth an. Sell war von der Bereitschaftspolizei in den Sicherheits- und Ordnungsdienst der Stadt eingetreten, als sich diese Gelegenheit ergab. "Er war ein loyaler und kollegialer Partner und baute Netzwerke auf. Dies ist so einfach nicht zu ersetzen", unterstrich der Rathausobere. Der Scheidende ist vielen Bürgern aber auch als Kreisbrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehren im Bereich Hammelburg bekannt, die er "hervorragend managte und koordinierte", fügte Warmuth hinzu, der die prekäre Hochwassersituation im Jahr 2003 als Beispiel anführte, wie die Erfahrung Sells zu Weiterentwicklung von Schutzplänen führte.


In vielen Bereichen aktiv

Der ehemalige Kommandant der Feuerwehr Hammelburg, der zahlreiche Seminare in der Verkehrsüberwachung, Sicherheit und dem Feuerschutz absolvierte, engagierte sich zudem im örtlichen AMSC und beim TV/DJK als Ehrenamtlicher. Dafür gebühre ihm "großer Dank und Respekt", unterstrich Warmuth mit der Würdigung der Familie - insbesondere seiner Gattin Irma - die dem Verabschiedeten den nötigen Rückhalt gaben.
Der Geschäftsführende Beamte der Stadt, Roland Goerke, bezeichnete Sell als "einen Glücksfall, der mit seinen Erfahrungen bei der Polizei und den Feuerwehren eine wertvolle Hilfe war. Er hinterlässt Fußstapfen", bekräftigte er mit seinem Dank für das vertrauensvolle Verhältnis und einem Präsent. Für den Personalrat stattete Sven Schneider eine Würdigung für die erwiesene Unterstützung ab. Der Leiter des Ordnungsamts, Stefan Stöth, der "die lehrreiche Zeit" mit Peter Sell lobte, bedauerte, dass möglicherweise "viel Wissen und ein reicher Erfahrungsschatz verloren gehen könnte". Der Dank des Scheidenden, der seinen beruflichen Werdegang in kurzen Worten zusammenfasste, galt allen Mitarbeitern und Amtsleitern mit denen er kooperierte.
"Ich freue mich auf den Lebensabschnitt, der vor mir liegt", meinte der Wohnmobil-Fan, der ein Waldgrundstück besitzt, das er bearbeiten will. Vor einem kleinen Imbiss wurde Peter Sell eine Würdigung zuteil, die nur selten verliehen wird. Er erhielt die Dankesurkunde des Bürgermeisters für die geleisteten Dienste.