Ein kritischer Blick auf Elfershausens Wald

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Förster Rainer Bräunig (rechts) plädiert mit einer intensiveren Bejagung für den Schutz gegen den Wildverbiss. Dies erspare auch teure Einzäunung der Jungpflanzen. Foto: Winfried Ehling
Förster Rainer Bräunig (rechts) plädiert mit einer intensiveren Bejagung für den Schutz gegen den Wildverbiss. Dies erspare auch teure Einzäunung der Jungpflanzen. Foto: Winfried Ehling

Förster Rainer Bräunig legt Elfershausens Gemeinderat ein Konzept für die künftige Bewirtschaftung des Gemeindewalds vor.

Einen Richtlinien-Entwurf für die künftige Bewirtschaftung des Gemeindewalds legte Förster Rainer Bräunig in der Elfershäuser Ratssitzung vor. Angelehnt an die vor sieben Jahren durchgeführte Forstbetriebsplanung soll das Konzept dem Gemeinderat als Diskussionsgrundlage anlässlich des Waldbegangs im September dienen.
Zur besseren Übersichtlichkeit erhält das Holz für Großkunden eine blaue Markierung, das Holz für Kleinkunden ist rot gekennzeichnet. Nach dem Verkauf des Holzes wird der Name des Käufers auf die Polter geschrieben. Am Ende des Forstwirtschaftsjahres ergeht eine Verkaufs-Übersicht an den Gemeinderat, die im Zweifelsfall auch während des Jahres angefordert werden kann.

Die nachhaltige Nutzung folgt dem Forstbetriebsplan mit einem Hiebsatz von 7000 Festmetern, der deutlich unter dem jährlichen Zuwachs liegt. Den Waldbau betreffend, sieht Bräunig auf einem Großteil der Fläche "naturnahe Mischbestände von hohem ökologischen Wert, die bei teils sehr guten Standortvoraussetzungen qualitativ noch verbesserungsfähig sind". Die Produktion von Wertholz soll den wirtschaftlichen Ertrag langfristig steigern.


Stabil und klimatolerant

Betriebsziel sollte deshalb die Schaffung und Erhaltung stabiler und klimatoleranter Mischwälder sein, wozu der Fachmann einen Punkte-Katalog vorlegte. Die kontinuierlich-systematische Pflege der Bestände strebt er in Form eines Blockmodells an, das die vielen, kleinen Polter im Elfershausener Gemeindewald ersetzen soll.
Die Jagd betreffend, möchte der Revierförster den starken Wildverbiss - der finanziell erhebliche Aufwendungen zum Schutz der Jungpflanzen erfordert - durch eine intensivere Bejagung entgegenwirken. Doch hier liegt die Entscheidung bei der Gemeinde, die die Wahl zwischen dem bisherigen oder einem neuen Bejagungskonzept hat, das sich an den waldbaulichen Erfordernissen orientiert.

Dem Naturschutz wird das Einbringen seltener Baumarten, Alt- und Höhlenbäumen und der Artenvielfalt Rechnung getragen. Bräunig schlägt die Erschließung durch ein bestand- und bodenschonendes Rückegassen-Netz vor. Zudem plädierte er für die regelmäßige Pflege der Forstwege, speziell nach der Holzabfuhr. Der Auszahlung einer Rücke-Rechnung in Höhe knapp 14 000 Euro stimmte der Rat zu.

Im Verlauf der Sitzung informierte Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) das Gremium über ein beabsichtigtes, neues Gewerbegebiet zwischen Machtilshausen und Trimberg, südlich der ehemaligen Schreinerei. Hier könnten sich fünf bis sechs Gewerbetreibende in der Nähe der Autobahnauffahrt und Anschluss an die Bundesstraße 287 ansiedeln. Vor einer Entscheidung über das Projekt soll das Thema zuerst in den Bürgerversammlungen aller Elfershausener Ortsteile zur Sprache kommen.

Den Antrag des Caritas-Vereins auf Förderung beschied der Rat mit der bisherigen Zuwendung von 1000 Euro.