Drei neue Orte für den Abwasserzweckverband
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Dienstag, 06. Dezember 2016
Das Einzugsgebiet der Hammelburger Kläranlage dehnt sich aus.
Künftig entsorgen auch die Orte Poppenroth, Schlimpfhof und Albertshausen dort ihr Abwasser. Die Stadt Bad Kissingen und der Markt Oberthulba schlossen mit dem Abwasserzweckverband (AZV) Thulba-Saale eine Zweckvereinbarung. Bis das erste Abwasser tatsächlich nach Hammelburg fließt, wird es aber noch etwas dauern.
Laut Vereinbarung muss der Anschluss der drei Orte bis 31. Dezember 2018 umgesetzt sein. "Wir wollen es möglichst schnell machen. Wenn alles gut läuft, sind wir früher dran", erklärte AZV-Geschäftsführer Burkhard Oschmann bei der Vorstellung des Vorhabens. Denn zuerst muss noch eine rund 1,1 Kilometer lange Leitung von der Kläranlage bei Albertshausen, wo die Kanäle der drei Orte zusammenlaufen, nach Oberthulba gebaut werden, von wo aus dann die Sammelleitung das Abwasser in die Hammelburg Kläranlage führen wird. Der Bau wird über den einmaligen Anschlussbeitrag finanziert, den die drei Orte leisten müssen.
Diese beteiligen sich außerdem an den jährlichen Investitions- , Betriebs- und Schuldendienstkosten des AZV entsprechend ihrer Einwohnerzahl und der Schmutzwassermenge - allerdings nur anteilig für die tatsächlich genutzten Anlagen des Abwassersystems. Die drei Orte werden auch nicht Mitglieder des AZV, haben also keinen Sitz und kein Stimmrecht in der Verbandsversammlung. Sie sind quasi Gastnutzer der Anlagen.
Der Anschluss der drei Orte ist schon seit 1993 vorgesehen, als damals eine zweite Ausbaustufe für die Hammelburger Kläranlage geplant wurde. Ein geringerer Wasserverbrauch und abnehmende Bevölkerungszahlen haben über die vergangenen Jahre genug Reserven geschaffen, dass der Anschluss nun auch ohne den einst geplanten Ausbau möglich ist.
Durch das größere Einzugsgebiet wird die Kläranlage jetzt sogar besser ausgelastet. Die Erweiterung des Nutzerkreises bringt für die bisherigen Mitgliedsgemeinden eine Absenkung ihrer Kostenbeteiligung mit sich. Die jährliche Ersparnis liegt laut Oschmann bei drei bis fünf Prozent je Gemeinde.
Bisher entsorgen die drei Orte ihr Abwasser über die Teichkläranlage bei Albertshausen. Die wird nun später aufgelassen. Eine Erneuerung der Anlage hat sich für die drei Orte nicht gelohnt. Der theoretisch mögliche Anschluss an die Kläranlage in Bad Kissingen wäre ebenfalls teurer und im Betrieb aufwendiger als der Anschluss nach Hammelburg, da wegen der Topografie ein Pumpwerk notwendig wäre.