Druckartikel: Doch Sanierung statt Abriss?

Doch Sanierung statt Abriss?


Autor: Hilmar Ruppert

Oberthulba, Mittwoch, 23. März 2022

Das Amt für Ländliche Entwicklung hält den Gebäudezustand des alten Hauses, an dessen Stelle ein Bürgerhaus entstehen soll, für "noch ausreichend". Nun muss der Markt noch einmal neu planen.
Zum Bürgerhaus sollte dieses Haus in Frankenbrunn werden.


Mit der aktuellen Planung und Abbruch des bestehenden Gebäudes seien die Kriterien der Dorferneuerung nicht erfüllt, ging aus einem aktuellen Schreiben vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken hervor. "Dabei haben wir mit dem neuen Bürgerhaus in Frankenbrunn etwas Gutes für die Vereine und die Bürger geplant", fand Johannes Fröhlich die Ablehnung schade.

Das ALE wies in seiner Stellungnahme darauf hin, dass der Gebäudezustand als "noch ausreichend" betrachtet werden könne. Weiter führte es aus, dass das Gebäude Mittelpunkt des Dorfgeschehens war und viel Wert darauf gelegt werde, den historischen Charakter zu erhalten. Die an dem Projekt beteiligten Vereine und Personen hätten großes Interesse an der Nutzung des ehemaligen Dorfladens bekundet und dabei solle eine nachhaltige Nutzung der Immobilie erreicht werden. Dies sei aber widersprüchlich zur vorgelegten Planung.

Für den Abriss des Gebäudes fehle eine ausreichende Begründung, da, wie beschrieben, eine Sanierung und Weiternutzung möglich sei. Der Markt Oberthulba wurde gebeten, den Gedanken zum Erhalt des Gebäudes nochmals aufzugreifen und einer Prüfung zu unterziehen. Ohne die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Abriss oder Erhalt und einer gut begründeten Aussage, die nachweist dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich darstellbar ist, könne einem Gebäudeabbruch nicht zugestimmt werden. Neben einer ersten Skizze zum Erhalt fügte das ALE Auflagen und Empfehlungen hinzu, die bei der weiteren Planung Berücksichtigung finden sollen. Die Fördersumme könne sich bei Erhalt des Gebäudes von 300.000 auf 500.000 Euro erhöhen.

Viel Arbeit für die Verwaltung

Für Geschäftsführerin Nicole Wehner liegt hier ein Paradigmenwechsel vor, der im Erhalt des "Dörflichen" auch seinen Sinn habe. Auch für die Verwaltung bringe dies wieder viel Arbeit. Es müsse eine neue Maßnahme und ein neues Leistungsbild erstellt und wieder eine aktive Bürgerbeteiligung angeregt werden. "Mit dem Vorentwurf hat das ALE einen Gedanken in den Raum geworfen, wie man mit so etwas umgehen kann", sagte 2. Bürgermeister Jürgen Kolb, der die Sitzung stellvertretend leitete.

Im Protokoll eines Treffens der Vereine stehe im ersten Satz: Das Gebäude ist für uns nicht erhaltenswert und so nicht nutzbar, warf Holger Fröhlich ein. Klaus Kunder brachte den Gedanken zum Ausdruck das Gebäude eventuell wieder zu verkaufen und an anderer Stelle ein neues Bürgerhaus zu planen.

Wenn man sanieren müsse, das aber nicht wolle, konnte auch Michael Meindl dem etwas abgewinnen. Bernd Wald - Bauwesen - plädierte dafür erst einmal die Gebäudesubstanz aufnehmen zu lassen und einen Statiker zu Rate zu ziehen.