Die Zuhörer spitzten die Ohren
Autor: Gerd Schaar
Euerdorf, Freitag, 17. Juni 2016
Der Euerdorfer Gemeinderat befasste sich mit dem Ausbau des Wohngebietes "Breet", für das jetzt erste Planungs- und Untersuchungsergebnisse vorliegen.
Die Fußball-Europameisterschaft erreichte die Gemeinderatssitzung des Marktes Euerdorf. Wegen des Anpfiffs des Deutschlandspiels am Donnerstagabend hatten sich die Räte ein zeitliches Limit gesetzt. Den Rest der geplanten Tagesordnungspunkte gebe es in einer weiteren Sitzung am kommenden Mittwoch, kündigte 2. Bürgermeister Klaus Kaufmann (CSU/ FWG) an, der jetzt die Sitzung vertretungsweise leitete.
Im Fokus stand die rund 4 Millionen Euro teure Kanal- und Straßensanierung im Bereich des Wohngebietes "Breet". Etwa ein Dutzend Zuhörer spitzen ihre Ohren, als Planer Matthias Kirchner die Details vortrug. Die Vorplanung laufe schon seit einem Jahr, so Kirchner. Auch seien die Vermessungsarbeiten abgeschlossen. Betroffen seien das marode Kanalsystem mit 2500 Meter Länge und rund 150 Hausanschlüssen. Nach den Tiefbauarbeiten sei der Straßenbau auf etwa 1200 Meter Länge wieder herzustellen. Die betroffene Verkehrsfläche gab Kirchner mit insgesamt 10 000 Quadratmeter oder einem Hektar an.
Und dann folgten die umfangreichen Listen der Maßnahmen im Detail mit Ausbaulängen, Fahrbahn- und Gehwegbreiten sowie die unterschiedlichen Maße von Längsparkstreifen im Bereich Alte Kissinger Straße, Am Steinbruch, Wildfuhr, Fußpfad und Halbäckerweg. Die Räte interessierten sich auch für Verkehrslösungen mit Umleitungen während der Bauphase, die aber erst im kommenden Jahr beginnen soll.
Infoversammlung im Herbst
Weiterhin waren geplante Engstellen zur Verkehrsberuhigung und Straßeneinmündungen sowie die Begrünung des Straßenrandes im Blick. "Die Struktur und der Charakter der Wohnstraßen bleiben erhalten", sagte Kirchner. Die Anwohner sollen per Fragebogen und mit einer Versammlung im Herbst ins Boot geholt werden. "Die Ausschreibungen und Vergaben der Aufträge werden voraussichtlich bis zum Jahresende abgewickelt sein", sagte Kaufmann.Für Wirbel unter den Räten sorgte ein Antrag der Telekom, die ihre öffentliche Telefonstele in der Schweinfurter Straße abbauen will. "Bei durchschnittlich nur 3,72 Euro Umsatz im Monat ist der weitere Betrieb unrentabel", zitierte Kaufmann das Antragsschreiben. Allenfalls könne statt der Telefonstele ein so genanntes Basistelefon betrieben werden. Das sei aber ohne Münzeinwurf.
Elmar Hofmann (Bürgerblock) wies auf die Verpflichtung der Telekom zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Leitung hin. "Gerade auf dem flachen Land sollte - gewinnunabhängig - eine Chance für die Meldung von Notfällen bestehen", sagte Dietmar Büchner (CSU/ FWG). Mit 7:4 Stimmen sprachen sich die Räte für den Erhalt der Telefonstele aus.