Der Helferkreis bereitet sich auf die Ankunft von Asylbewerbern in der neuen Notunterkunft vor. Die Freiwilligen betreiben seit Anfang der Woche eine Annahmestelle für Sachspenden.
Handtücher, die sie zu viel hatte und nicht mehr brauchte, hat die Hammelburgerin schon vor zwei Tagen abgegeben. So ist sie ihre "Schrank leichen" losgeworden. Jetzt räumt sie mit ihrer Tochter den Kofferraum des Autos aus, um die Anziehsachen deren Kinder abzuliefern. Die Kleidung wird auch dringend gebraucht.
Seit Montag nimmt der Helferkreis Sachspenden für die Flüchtlinge an, die demnächst in der Notunterkunft in Hammelburg untergebracht sein werden. Die RSU GmbH hat dem Helferkreis dafür Räumlichkeiten in der früheren Gebhardt-Niederlassung an der Ziegelhütte vorübergehend überlassen.
Dort findet nun montags bis freitags jeweils von 9 bis 11 Uhr und von 18 bis 20 Uhr die Annahme statt. "Die Leute sollen ihre Kleiderschränke einfach mal durchsuchen", sagt Monika Mützel. Die gespendete Kleidung soll sauber und gewaschen sein - und natürlich noch brauchbar.
"Was seit zehn Jahren im Keller vor sich hin gammelt, können wir nicht verwenden. Jeder sollte sich zunächst fragen, ob man die Sachen noch jemandem zum Anziehen geben kann", erklärt Vitha Rettinger.
Engagement im Schichtsystem
Probleme gebe es bisher nicht. Die Sachspenden seien in Ordnung. Allerdings fehlen einige spezielle Textilien: So zeigt das Sortiment bei Unterwäsche für Kinder, Frauen und Männer sowie bei Decken und Bettwäsche noch eine große Lücke. Die Helfer suchen zum Beispiel auch Dinge wie Kinderwägen, Taschen und Koffer. Ihre Liste umfasst noch viele weitere Sachen. Über den aktuellen Bedarf informiert der Helferkreis im Internet auf http://fff-hammelburg.jimdo.com/.
Etwa 50 Freiwillige haben sich laut Beate Ritter-Schilling als Helfer eingetragen.
Die sind täglich in zwei Schichten mit jeweils sieben bis neun Personen für die Annahme eingeteilt. Jeder kann sich seinen Termin auswählen. Die Arbeit läuft perfekt organisiert ab: Die Helfer sichten die angelieferten Sachen und sortieren sie in Regale ein. Später packen sie die Kleidung in Kartons. Auf denen steht die Größe und um welche Art von Kleidung es sich handelt.
Die Ausgabe findet später direkt in der Notunterkunft im ehemaligen BayWa-Markt statt. Die Helfer bekommen dort eigene Räumlichkeiten in einem containerartigen Anbau, der noch errichtet werden muss. Der Helferkreis kann allerdings nicht warten, da er auf die Ankunft der ersten Flüchtlinge vorbereitet sein muss.
Dank der provisorischen Annahmestelle in der alten Gebhardt-Niederlassung haben die Freiwilligen daher nun Vorlaufzeit gewonnen, um Spenden einsammeln und vorsortieren zu können.
Die neue Notunterkunft in Hammelburg, für die das BayWa-Gebäude gerade umgebaut wird, soll 200 bis 300 Asylbewerber aufnehmen. Die Belegung sollte ursprünglich ab 23. November beginnen. Doch der Termin wird sich vermutlich nicht halten lassen. Die Arbeiten werden einige Tage länger in Anspruch nehmen als geplant. Mit der Ankunft der Flüchtlinge kann eher Anfang Dezember gerechnet werden.