Druckartikel: Der Rasen kam als Teppich

Der Rasen kam als Teppich


Autor: Gerd Schaar

Frankenbrunn, Dienstag, 13. Juni 2017

Mit dem Rollrasen wurden die aufwändige Außenarbeiten an der Kapelle gekrönt.
Im kommenden Jahr feiert die Frankenbrunner St.-Michaels-Kapelle ihr 300-jähriges Bestehen. Spätestens bis dahin soll alles glänzen.


Fleißig Hand legen die Frankenbrunner Senioren schon seit längerer Zeit an den Bereich St.-Michaels-Kapelle und Einsiedelei. Mit dem kürzlich angelieferten Rollrasen, den die Senioren wie einen kostbaren Teppich auslegten, gab es jetzt einen optischen Schlussstrich.
Längst ist dieser beschauliche Ort kein Geheimnis mehr. Dort wird gern geheiratet. Dort hin lenken Wallfahrer und Wanderer ihre Schritte. Dort darf nicht nur die historische Beschaulichkeit von der Kapelle und dem Einsiedlerhäuschen inklusive dem Terrain alter Eichen genossen werden. Von dort aus genießen die Besucher auch einen wunderschönen Ausblick auf das Thulbatal. Dort darf die Seele baumeln und der Alltagsstress vergessen werden.


Jubiläum steht bevor

Im kommenden Jahr feiert die Frankenbrunner St.-Michaels-Kapelle ihr 300-jähriges Bestehen. Spätestens bis dahin soll alles glänzen, haben sich die Senioren von der Wandergruppe vorgenommen. Mit den Außenarbeiten haben sie schon längst begonnen. "Deutlich mehr als ein Dutzend ehrenamtliche Helfer stark ist unser Trupp", sagt Sprecher und Organisator Otto Granich, der auch den Kontakt zur Marktgemeinde Oberthulba hält.
Viel Arbeit habe es gekostet, die Verbuschung rund um das zugewachsene Einsiedlerhaus zu beseitigen, so Granich. Das Terrain an der alten Eiche und rund um die Kapelle wurde neu gestaltet. Schwere Sandsteinquader wurden zu einer Mauer verlegt, und das Gelände vor dem Freialtar begradigt. Eine Natursteintreppe führt hoch zur neu angelegten Sitzgruppe. Granich schaut in seinen Unterlagen nach und kommt überschlägig auf rund 600 Stunden Eigenleistung der Senioren. Die Zusammenarbeit mit dem Markt Oberthulba klappe hervorragend.
Ein wachsames Auge auf das rund 60 000 Euro teure Projekt hat Bernd Wald, technischer Leiter aus der Gemeindeverwaltung. "Diese Eigenleistungen machen einen Großteil der Erledigungen an diesem Projekt aus, und sparen viel Geld von dieser Summe ein", bestätigt Wald. Eingesetzt bei den ehrenamtlichen Bewässerungsarbeiten habe sich zudem die Frankenbrunner Jungfeuerwehr.


Neue Michaelsfigur

Die Räte gaben in ihrer vergangenen Sitzung grünes Licht für die Außen- und Innensanierung des Kapellengebäudes. Unter anderem ist eine schadhafte Stelle an der Innendecke zu beseitigen. Freilich ist auch das Okay des Denkmalschutzes hierzu erteilt. Die frischen Farben und das verwendete Material sollen den historischen Vorgaben entsprechen, so die Denkmalauflagen. Eine neue Michaelsfigur ist in Auftrag bei Steinmetz Emmert gegeben. Sie soll ihren Platz neben der Kapelle finden. Die ansässigen Vereine und die Jagdgenossen wollen zur Finanzierung beitragen.
Die etwa 220 Quadratmeter Rollrasen waren jetzt quasi der krönende Abschluss der Außenarbeiten. Die jetzt arbeitenden 15 Helfer sind stolz auf ihr Werk und empfinden ein Stück Dorfgemeinschaft in ihrem Tun. Für die Vorbereitungsarbeiten am Gelände haben sie vor der Rasenverlegung schwer schuften müssen.
Unter diesen Helfern ist auch Senior Herbert Schmid anzutreffen: "Ich fühle mich noch kräftig genug, um mit anzupacken, und ich will meinen Beitrag leisten", sagt er. Helfer Lothar Fünkner: "Mir macht es Spaß, an einem so traditionsreichen Ort Hand anzulegen. Es ist ein Stück Frankenbrunn, und die gemeinsamen Aktionen stärken die Kameradschaft." Der älteste ehrenamtliche Helfer Eugen Baumgart ist 75 Jahre.
"Jetzt können Hochzeiten auch im Außenbereich der Kapelle würdig gefeiert werden", sagt Wald. Dieser Ort sei auch für silberne und goldene Hochzeiten sowie für Jubiläen ein guter Tipp. Am Michaelstag (29. September 2018) soll der 300-jährige Geburtstag würdig gefeiert werden.