Der Gaudiwurm ist zurück in Diebach
Autor: Gerd Schaar
Diebach, Dienstag, 04. März 2014
Nach einer Pause im vergangenen Jahr gibt es wieder einen Faschingsumzug in Diebach. Zwischen 4000 und 5000 fröhliche Gäste säumen die Ortsdurchfahrt im Stadtteil.
Anwohnerin Ingrid Lusebrink scherzt: "Die Diebacher Fasching GbR hat mit dem Wettergott einen guten Vertrag gemacht." Den einen Euro Eintritt, den die erwachsenen Besucher bereitwillig zahlen, solle man dem Wettergott spenden. Dass der Zugang in diesem Jahr kontrolliert wurde, dafür hatten alle Besucher Verständnis.
"Ich freue mich, dass es überhaupt wieder einen Faschingszug gibt", sagt Lusebrink. Das sei ein Stück geliebter Tradition. Ihr Bruder Wolfgang Erzberger aus Morlesau meint: "Noch einige Zeit nach dem Faschingszug entdecke ich immer Bonbons in der Haushecke meiner Schwester."
Nachdem der Faschingsumzug im vergangenen Jahr aus organisatorischen Gründen ausfiel, haben die Besucher jetzt das allergrößte Verständnis für die verschärfte Kontrolle der Jugendschutzbestimmungen.
Die Erwachsenen erhalten ein Bändchen, das ihnen den Alkoholkonsum auf der anschließenden Feier erlaubt.
Rund 35 Gruppen haben sich für den Diebacher Gaudiwurm angemeldet. Darunter sind auch die Frauen vom SC-Frankonia Diebach, die mit ihrem fahrbaren Krämerladen ein Zeichen gegen das Geschäftssterben setzen. Teilnehmerin Kitty Kalus erklärt: "Mit unserem mobilen Faschingsverkaufswagen bieten wir die närrische Alternative zur Hammelburger Bahnhofstraße."
Vorneweg spielt die Diebacher Blaskapelle auf. Der "Kinder-Air-garten" präsentiert sich mit Papierflugzeugen. Auch der Obst- und Gartenbauverein, die "Zombie-Feuerwehr", die private Diebacher Gruppe "Die Muppets", Waltraud und Mariechen, der Western-Saloon von Lisa Keupp sowie "Die wilden 15 der SLSK" und der Burschenverein mit seiner Winter-Beachparty sind mit von der Partie.
Dazu kommen Motivwagen und Fußgruppen aus Völkersleier, Wartmannsroth, Euerdorf, Untererthal, Hammelburg, Obereschenbach, Gräfendorf, Morlesau, Elfershausen, Weyersfeld, Weickersgrüben, Gauaschach und Thulba.
Am dichtesten stehen die Zuschauer rund um das Gasthaus Karl. Hochprozentige Getränke dürfen nicht von den Wagen ins Publikum gereicht werden. Allenfalls ein Pappbecher Bier. Es regnet Bonbons und andere Süßigkeiten, nach denen die Kinder ihre Arme ausstrecken.
Im Sonnenschein glänzen nicht nur die Zugteilnehmer, sondern auch viele Besucher, die sich fantasievoll gekleidet haben. Die Stimmung ist bestens. Zugleiter Klaus Brandenstein ist
sehr zufrieden: "Der Gaudiwurm Diebach ist wieder zurück. Es ist ein Stück Heimat und Tradition". Im vergangenen Jahr hätten die Diebacher ihren Faschingszug sehr vermisst.