Der erste Schritt zur neuen Karriere
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Montag, 05. Oktober 2015
Nach zwölf Jahren müssen viele Soldaten entscheiden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen werden. Berufliche Orientierung ist nötig. Eine Stellenbörse in Hammelburg informierte über berufliche Chancen.
Informationen aus erster Hand bot die Job- und Bildungsmesse für jene Soldaten, die nach Beendigung ihres Dienstes bei der Bundeswehr an eine zweite Karriere auf dem freien Arbeitsmarkt denken. Diese Messe stand unter der Schirmherrschaft des Standortältesten, Oberst Hans Sahm. Sie war eine Premiere für die Saaleck-Kaserne. Nach Messen in Volkach und Weiden organisierte der Berufs-Förderungsdienst Nürnberg sie zum dritten Mal.
Neben Handwerksberufen, zum Beispiel aus den Bereichen Bau und Kraftfahrzeugtechnik, waren Ausstellungsstände der Bereiche Konstruktions-, Maschinen- und Fertigungstechnik zugegen. Aber auch Medizin, Pharmazie und Chemie sowie die Richtungen Wirtschaft und Verwaltung hatten Stände aufgebaut. Nicht zu vergessen sind die stärker nachgefragten Jobs aus den Bereichen IT, Energie und Elektrotechnik. Darüber hinaus zeigten sich Bundes- und Landesbehörden präsent wie Polizei, Zoll und Bundesnachrichtendienst. Martin Bauer, Leiter des Bundeswehr-Karrierecenters aus Nürnberg, sagte: "Was ist dann, wenn der Zeitvertrag des Soldaten abgelaufen ist? Wir kümmern uns, und lassen diese Leute nicht allein." Eine Vielzahl von Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten warte.
Messeleiterin Doris Löber: "Wir vom Jobservice Nürnberg stellen uns der Aufgabe, die ausscheidenden Soldaten im Rahmen einer Neuorganisation in ein Arbeitsverhältnis, Ausbildung oder Praktikum zu vermitteln." Das sei bis vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen. Da hätte die Bundeswehr eher in Richtung Weiterbildung geblickt. Zurzeit gebe es eine Stellenbörse der Bundeswehr, in die sich die zivilen Arbeitgeber einbringen können.
Soldaten seien frei in ihrer Wahl, einen anderen Berufszweig wählen als bisher ausgeübt. Die Soldaten bewerben sich. In einem "Matching-Prozess" würden die Profile mit den Job-Anforderungen verglichen. Die Job-Messe bot Möglichkeit zu Kontakten. "Wir haben auch die Handwerkskammer und die Arbeitsagentur mit im Boot", betont Löber. Ein Zwölf-Ender (zwölf Dienstjahre beendet) ist etwa Mitte 30. Da wartet seine zweite Karriere, die er ohne große Zeitverzögerung antreten will. Er bringe Lebenserfahrung, Pünktlichkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit mit. Logistik-Unternehmen, Speditionen, große Möbelhäuser und sogar Discounter suchen händeringend qualifizierte Kräfte.