Dem Wald geht es hervorragend
Autor: Gerd Schaar
Oberthulba, Freitag, 11. November 2016
Die Gewinnaussichten sind stabil, dass ist auch auf den Altbestand von Eiche, Buche und Kiefer zurückzuführen.
Dem Gemeindewald des Marktes Oberthulba geht es hervorragend. Dies konnten die Räte dem Bericht des Forstsachverständigen Diplom-Forstwirt Bernd Trunk und von Forstoberrat Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Kissingen entnehmen, die die Zwischenrevision erläuterten. Darüber hinaus freuten sich die Räte über weiterhin stabile Gewinnaussichten aus dem Gemeindewald für 2017, von denen Revierförster Tobias Wallrapp und FBG-Betriebsleiter Rupert Wolf berichteten.
Die Planung des Forstes erstreckt sich über zwei Jahrzehnte. Nach zehn Jahren ist zur Halbzeit die Zwischenrevision fällig. Das war jetzt der Fall. Ein stattlicher Altbestand von Eiche, Buche und Kiefer - zu einem erheblichen Teil bis zu 140 Jahre alt - sind die ertragreichen Säulen im Gemeindewald Oberthulba.
Großer Vermögenswert
Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG): "Das ist für unsere Gemeinde ein großer Vermögenswert mit nachhaltiger Holzwirtschaft." Per einhelligem Beschluss waren die Räte mit einem jährlichen Hiebsatz von 8000 Festmeter (fm) im Gemeindewald und 1200 Festmeter im Rechtlerwald einverstanden.Wolf bestätigte dies mit den Worten: "Es ist ein gut gemischtes Warenlager mit überragend viel Buche." Er war sich mit Trunk darüber einig, dass trotz einer geringen Abnahme der Bewirtschaftungsfläche und der bisher vollen Ausschöpfung der Hiebsatzvorgaben weiterhin von guten Holzernten auszugehen sei.
Trunk: "Der Vorrat geht trotzdem nicht aus." Der Gemeindewald sei in einem guten Zustand, das gelte auch für den Rechtlerwald. Sein Lob erstreckte sich auch auf das gepflegte Waldwegenetz, mit dem das gesamte Waldgebiet gut erschlossen sei.
Sorge machte jedoch das Rotwild, das mit vielen Schälschäden seine eindeutigen Spuren an den Bäumen hinterließ.
Wallrapp konnte bestätigen, dass davon hauptsächlich der nördliche Teil des Gemeindewaldes betroffen sei. Zürner stellte fest: "Die drastische Erhöhung der Abschusszahlen für das Rotwild reichte offensichtlich nicht, um den Schäden entgegenzuwirken." Oftmals handle es sich um Hirsche, die auf der Durchwanderung seien, vermutete Wolf.
Keine größeren Schäden
Da war es ein Segen, dass es heuer keine großartigen Schäden durch Käferbefall oder Stürme gab. Wallrapp stellte den Jahresbetriebsplan vor, dem die Räte ebenfalls einhellig zustimmten.
Darin wurde für 2017 eine Gewinnsumme in Höhe von knapp 240 000 Euro ausgewiesen. Der geplante Einschlag 2017 weist 4330 fm in der Endnutzung, 1930 fm in der Altdurchforstung, 1400 in der Jungdurchforstung und 250 fm in der Jungbestandspflege aus. Mit dem Harvester seien bereits 2000 fm geerntet worden. Eine Besonderheit ist heuer laut Wallrapp die Herbstpflanzung mit 2,4 Hektar Eichenkultur, die als Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der Kreisstraße KG 13 bei Wittershausen erfolgte.