Das Rathaus könnte umziehen
Autor: Doris Bauer
Euerdorf, Montag, 12. Januar 2015
2015 soll der Ortskern zum zentralen Thema werden. Die Gemeinde Euerdorf will ein öffentliches Gebäude wieder in die Ortsmitte holen und damit die Entwicklung vorantreiben.
Zahlreiche gute Neujahrswünsche gab es von Bürgermeisterin Patricia Schießer beim Neujahrsempfang. Einen kurzen Blick warf sie auf 2014 und damit auf die ersten Monate ihrer Amtszeit und überreichte die Silberne Bürgermedaille an Robert Fell (siehe nebenstehenden Bericht)
Die wichtigsten Projekte waren die Fertigstellung des Kindergartens und der Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Einhard-Grundschule: "Beide Maßnahmen sind zukunftsweisend, denn unter anderem mit Kindergarten und Schule vor Ort gewinnen und erhalten wir die Attraktivität von Euerdorf." Außerdem wurde die Pfarrkirche renoviert, bei der sich der Markt ebenfalls finanziell beteiligte.
Die Auffahrt zum Haarberg wurde gestaltet und in Wirmsthal konnte die Erneuerung der Ortsdurchfahrt abgeschlossen werden. Mit der Wiedereröffnung des Modezentrums Mützel erhielt die Marktgemeinde einen weiteren "Anziehungspunkt", sagte Patricia Schießer.
"Die Arbeit im Marktgemeinderat ist vertrauensvoll und angenehm", freute sich die Bürgermeisterin ebenso wie über die Ortsvereine, die sich in vielfältiger Weise in die Dorfgemeinschaft einbringen. Für das große Engagement und die Solidarität der Euerdorfer mit den in der Marktgemeinde untergebrachten Asylanten bedankte sie sich.
Radweg und Feuerwehrauto
Für 2015 sind mehrere Projekte in Vorbereitung: Die Planung zur Neuordnung der Kanalisation Bahnhofstraße/Kissinger Straße, die Friedhofssanierung, ein neues Feuerwehrauto für Wirmsthal und der Radweg Euerdorf/Wirmsthal. Der Ortskern ist ebenso zentrales Thema, vor allem mit dem sogenannten Realisierungsteil "Neues Rathaus": "Hier geht es darum, dass wir wahrscheinlich das Rathaus in dem von der Gemeinde erworbenen ehemaligen Gasthaus "Zum Mohren" umsiedeln und unterbringen wollen.
Dadurch wird es uns gelingen, ein öffentliches Gebäude in den Ort zurückzuholen und gleichzeitig die Ortsentwicklung voranzutreiben", erklärt die Bürgermeisterin. Mittelfristig soll auch ein Bürgerzentrum geschaffen werden, um "Kommunikation und Zusammentreffen in all seinen Facetten zu ermöglichen." Ein offener Workshop soll außerdem Ideen bringen, damit die Marktgemeinde auch in Zukunft gut aufgestellt ist. Außerdem ist die Bürgermeisterin der Meinung, dass Euerdorf dringend baureife Grundstücke im eigenen Bestand braucht. Dazu sollen zunächst Grundlagen geschaffen werden. Mit einem Appell wandte sich die Bürgermeisterin an alle, die Festivitäten zur 1300-Jahr-Feier im nächsten Jahr zu unterstützen.
Gemeinsam auftreten
Das Thema "Energiewende" und das Projekt "Südlink" wurden ebenfalls angesprochen.
Hier sieht Patricia Schießer noch enormen Handlungsbedarf, denn es sei nicht geklärt, "wie hoch der Bedarf eigentlich ist." Eine Stromtrasse durch den Landkreis Bad Kissingen durchschneide das Biosphären-Reservat mittig und hätte somit Auswirkungen auf die heimische Bevölkerung, Natur, Landwirtschaft und die regionale Wirtschaft. Hier legt auch die Marktgemeinde ihr Veto ein und Schießer propagiert Zusammenhalt unter den vielen betroffenen Gemeinden: "Bei allen Aktivitäten, welche wir unternehmen, ist jedoch das Wichtigste, dass wir immer gemeinsam auftreten. Eine Kommune alleine kann und wird hier überhaupt nichts bewegen."
Dass die Marktgemeinde der Bürgermeisterin am Herzen liegt und dass sie einiges auf den Weg brachte und bringen wird, würdigte der Marktgemeinderat, der ihr durch stellvertretenden Bürgermeister Klaus Kaufmann ein Präsent überreichte.