Das Museum Herrenmühle kommt aus dem Besuchertief

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Das Museum Herrenmühle präsentiert sich seit einem Jahr neu.Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Das Museum Herrenmühle präsentiert sich seit einem Jahr neu.Foto: Archiv/Arkadius Guzy

Ein Jahr ist es nun her, dass die Herrenmühle nach einer aufwendigen Überarbeitung der Dauerausstellung über Brot und Wein wiedereröffnete.

Nicht nur optisch präsentiert sich das Stadtmuseum frischer. Die akustische Untermalung der Weinbergskulisse im Erdgeschoss und die verschiedenen Bildschirmstationen sprechen die Sinne der Besucher auf vielfältigere Weise an als bisher. Das Museum wirk lebendiger. Und tatsächlich ist der Betrieb in den vergangenen Monaten reger geworden.

"Die Besucherzahlen sind deutlich gestiegen. Das Interesse an der Herrenmühle ist größer geworden", sagt Museumsleiterin Elfriede Böck auf Nachfrage. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen der Hilfskräfte im Museum. Laut Böck spricht das Museum jetzt auch verstärkt Familien mit Kindern an. Konkrete Zahlen kann sie noch nicht liefern. Die Auswertung läuft noch bis Ende des Kalenderjahres. Dann liegt auch das Ergebnis der Besucherumfrage vor.

Seit 1991 erzählt die Ausstellung in der Herrenmühle von Brot und Wein, dem Müller- und Winzerhandwerk und wie beide die Stadtgeschichte prägten. In der Anfangszeit zählte das Museum bis zu 4000 Besucher pro Jahr. Etwa seit dem Jahr 2000 sind die Besucherzahlen dann stetig gesunken. Zuletzt waren es nur noch etwa 1200 Besucher. Es wurde also Zeit für eine Erneuerung der Ausstellung. Die wurde vor einem Jahr mit einer umfangreich gefeierten Wiedereröffnung abgeschlossen.

Kenner der Museumslandschaft berichten, dass eine neue Präsentation eine Einrichtung immer belebt: Die Neugier lockt die Besucher automatisch in die Ausstellung. Dieses Interesse in den folgenden Jahren aufrechtzuerhalten, ist dann der schwierigere Part für die Verantwortlichen. Ein bewährtes Mittel, um immer wieder auf sich aufmerksam zu machen, sind Wechselausstellungen und Veranstaltungen.

In seinem ersten Jahr hat das Stadtmuseum sich an diese Aufgabe gehalten: Mit den Werken von Walter Graf ist in der Herrenmühle nach der Robert-Höfling-Gedächtnisausstellung und der Bezirksausstellung zum Thema Brücken bereits die dritte Wechselausstellung zu sehen.

Das Stadtmuseum hat außerdem eine monatliche Reihe mit verschiedenen Veranstaltungen gestartet. Das soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden, wie Böck erklärt. Neuerdings dient die Herrenmühle auch wieder als Ort für Trauungen. Im Vergleich zu früher ist das Museum dafür besser eingerichtet. Trauungen sind nun leichter zu organisieren. Das Angebot soll daher verstärkt beworben werden.

Das ist neu in der Herrenmühle Die Dauerausstellung über Brot und Wein ist entrümpelt worden. Nun ist Platz für neue Erklärstationen und für den Einsatz von Multimedia. Außerdem gibt es einige Bereiche, die die Haptik oder den Spieldrang ansprechen.

Das Museum berücksichtigt Kinder als Zielgruppe. Museumsmäuse leiten sie durch die Ausstellung.

Das Stadtmuseum hat einen frischen Internetauftritt bekommen. Allerdings ist dieser auch ein Jahr nach dem Start noch nicht komplett. Die Menüpunkte zum Baderturm und zum Treppenlauf sind leer.