Das Floß des Saale-Musicum zieht weiter
Autor: Gerd Schaar
Diebach, Mittwoch, 30. Juli 2014
Die musikalische Veranstaltungsreihe hat die Landkreisgrenze bei Diebach verlassen. Die Organisatoren sprachen von einer Erfolgsgeschichte.
Im Diebacher Gadenhof verließ das symbolische Floß des Saale-Musicum den Landkreis Bad Kissingen. Landrat Thomas Bold (CSU) übergab es seinem Amtskollegen Thomas Schiebel (FW) aus dem Nachbarlandkreis Main-Spessart. Die Klingenthaler Blasmusik aus Windheim setzte den musikalischen Rahmen.
Es war noch vor dem Unwetter am Montagabend, als die Reden gemütlich gehalten wurden. "Zum elften Mal Saale-Musicum in diesen schönen Kirchgaden", freute sich Peter Scherpf, Vorsitzender des ausrichtenden Musikvereins "Blaskapelle Diebach". Für den Landkreis Bad Kissingen sei jetzt die Reihe der rund 60 Saale-Musicum-Veranstaltungen vorüber. "Noch in Pfaffenhausen haben wir die 30 000er Marke von Besuchern überschritten", bestätigte Bold und sprach von einer "Erfolgsgeschichte trotz Fußball-WM".
Vor zehn Jahren sei er noch Bürgermeister in Gemünden gewesen, erinnerte sich Landrat Schiebel an die Anfänge des Saale-Musicums. "Dieses Projekt ist ein Musterbeispiel für landkreisübergreifende Veranstaltungen", so Schiebel. "Die fränkische Seele braucht solche Feste", war er sich mit seinem Amtskollegen Bold einig. Ein weiterer Höhepunkt werde das "Gemündungs"-Festival mit der Saale in Flammen am kommenden Sontag sein.
Stolz war Kuno Holzheimer, künstlerischer Leiter der Musikakademie, auf das Jubiläumslied, das Herbert Wolf komponierte. "Wolf stammt aus Niederlauer, war Militärmusiker in Siegburg (bei Bonn) und ist jetzt Ruheständler", erklärte Holzheimer. Und schon stimmten die Besucher in den Marsch ein, nachdem die Notenzettel verteilt wurden. "Vielleicht werden wir diesen Saale-Musicum-Marsch zukünftig öfter hören als den Böhmischen Traum", so Holzheimer.
Pfiffige Idee
Etwas Pfiffiges hat sich Fritz Gensler, der Erbauer des vier Meter langen und einen halben Meter breiten symbolischen Saalestücks, einfallen lassen, in dem das Floß zu Wasser gelassen wurde. Er fertigte ein Schild mit der Aufschrift "HAB NACH GEM" an. Damit ging der Diebacher Vereinsringvorsitzende auf die wieder eingeführten alten Autokennzeichen ein. "Es war eine Blitzidee", verrät Gensler. Manch lustiger Gast im Gadenhof interpretierte das Schild jedoch als fränkischen Spruch mit dem Inhalt: "Hab´ nachgegeben".