Das Dorf wird immer kleiner
Autor: Gerd Schaar
Heiligkreuz, Dienstag, 20. Oktober 2015
In der kalten Schule von Heiligkreuz begann die Reiher der Wartmannsrother Bürgerversammlungen.
Die erste Bürgerversammlung der Gemeinde Wartmannsroth für heuer gab es am Montag in Heiligkreuz. Die Beteiligung der Anwohner lag bei etwa zehn Prozent. So saßen sieben Heiligkreuzer zehn Räten in der kalten alten Schule gegenüber. Kalt deshalb, weil der Ofen nicht funktionierte.
Der Diskussionsbedarf hielt sich in Grenzen. Hans Grosch meldete angeschwemmten Sand im Weißenbach, der gegebenenfalls die Hochwassergefahr erhöhen könnte. Außerdem seien ihm Schäden an den Flurwegen aufgefallen, die vermutlich von Jagdfahrzeugen verursacht worden seien.
Kein Mobilfunkempfang
Eine Anwohnerin fragte nach, ob sich endlich ein Mobilfunkbetreiber gemeldet habe, der den Handyempfang in Heiligkreuz ermöglicht.
Doch Bürgermeister Jürgen Karle zuckte mit den Schultern: "Trotz unserer Bemühungen von Seiten der Gemeinde erhielten wir keine positiven Rückmeldungen", sagte Karle.In seinem Rechenschaftsbericht rief Karle die Themen Dorferneuerung, soziale Leistungen, Tourismus, Feuerwehrausstattung, Breitbandversorgung und Bestattungswesen in Erinnerung. Er betonte, dass die Gemeinde Wartmannsroth in allen Bereichen den Finger am Puls der Zeit hat. So zum Beispiel in den sozialen Bereichen wie der Schüler-Nachmittagsbetreuung an der Grundschule in Dittlofsroda oder bei der Bezuschussung für den Windheimer Kinderspielplatz. "Auch unser kostenfrei gelieferter Gemeindebote ist in anderen Kommunen keine Selbstverständlichkeit", so Karle.
Der Abriss des von der Gemeinde erworbenen alten Gasthausgebäudes in Schwärzelbach bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten, ließ Karle die Planung noch offen. Ähnlich könne es mit einem noch bevorstehenden Abriss der alten Scheune zwischen Raiffeisenbank und Feuerwehrgerätehaus in Völkersleier weiter gehen. Ein zeitnahes Projekt zur Dorferneuerung sei die Sanierung des Gemeinschaftshauses in Waizenbach.
Karle nannte auch Straßenbaumaßnahmen, die im ablaufenden Jahr in Heiligkreuz und Windheim erfolgten. Er wies ebenfalls auf bevorstehende Sanierungsprojekte für die Ortsdurchfahrten von Wartmannsroth und Schwärzelbach hin.
Bevölkerungsschwund hält an
Die Gemeindestatistik weist null Geburten, 14 Sterbefälle, 35 Zuzüge und 65 Wegzüge aus, berichtete Karle. Zurzeit gibt es 2145 Haupt- und 194 Nebenwohnsitze in der Gemeinde Wartmannsroth. In Heiligkreuz sind es 61 Haupt- und 17 Nebenwohnsitze. Karle: "Der Trend zum weiteren Bevölkerungsschwund ist nicht zu übersehen". Die sieben Eheschließungen seien vom inzwischen ausgelagerten Standesamt in Oberthulba bescheinigt worden..