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Bundeswehr Hammelburg: KSK-Bericht wird vorerst nicht veröffentlicht


Autor: Ralf Ruppert

Hammelburg, Donnerstag, 29. Oktober 2020

In Berlin schweigt sich das Verteidigungsministerium aus, wie es mit dem KSK weitergeht. Auch auf dem Hammelburger Lagerberg gibt es keine Infos.
Missstände in Afghanistan meldet ein ehemaliger KSK-Offizier der Bundeswehr. Foto: M. Kappeler, dpa


Ende Juni kündigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) persönlich an, dass sich das Kommando Spezialkräfte (KSK) reformieren muss - und sie setzte eine kurze Frist: Bis Ende Oktober soll ein Konzept dafür vorliegen und eine Entscheidung fallen. Auf Nachfrage bestätigte das Bundesverteidigungsministerium, dass ein Zwischenbericht zum KSK bis Monatsende übergeben werden soll. Allerdings soll das Papier vorerst nicht veröffentlicht, sondern zunächst dem Verteidigungsausschuss vorgelegt werden. Wann der tagt, ist durch Corona unsicher, vermutlich Mitte November.

Rolle der Infanterieschule unklar

Von Mai bis Juni hatte eine Arbeitsgruppe im Verteidigungsministerium die Vorfälle im KSK aufgearbeitet, von verschwundener Munition bis zu ausufernden Partys mit rechtsextremen Vorfällen. Im Abschluss-Bericht werden jede Menge Reformen gefordert, einer der ersten ist, dass "der Bereich Ausbildung des KSK dem Ausbildungszentrum Infanterie truppendienstlich unterstellt" wird. Die Infanterieschule in Hammelburg soll also das KSK mindestens beraten, vielleicht sogar überwachen. Vorbereitungen dazu gibt es wohl bereits auf dem Lagerberg, Informationen allerdings nicht: Das KSK ist Chefsache im Verteidigungsministerium, die Informationspolitik zurückhaltend, untergeordnete Dienststellen dürfen keine Anfragen dazu beantworten, selbst die Staatssekretäre im Verteidigungsministerium schweigen sich aus.