Bürgermeisterin hing in der Luft
Autor: Doris Bauer
Euerdorf, Sonntag, 25. Mai 2014
Grenzen können auch verbinden. Am Wirmsthaler Grenzgang zeigten jedenfalls viele Bürger aus den Nachbargemeinden Ramsthal, Sulzthal und Euerdorf Interesse.
Bei schönstem Wanderwetter hatten sich rund 60 Bürger, Kinder inklusive, auf den Weg gemacht, der fünf Stunden Kurzweil bot. Karl-Heinz Grimm, Feldgeschworenen-Obmann aus dem Weinort Wirmsthal, hatte sich ab dem Treffpunkt am Feuerwehrhaus an die Spitze der Wandergruppe gesetzt, die oben am SV-Sportgelände erste Informationen zum Grenzverlauf innerhalb der Gemarkung bekam.
"Es ist eine Besonderheit, dass der Aussiedlerhof teilweise auch auf Euerdorfer Gemeindeboden liegt", sagte Grimm. Und gönnte seinen Zuhörern eine erste Pause nach dem steilen Aufstieg am Scheinberg. Die beschwerliche Bewirtschaftung von Weinbergen in Steillagen wurde hier besonders nachvollziehbar. Eine Ausführung zur Bewirtschaftung des Euerdorfer und Wirmsthaler Forstes gab es obendrauf von Forstrevierleiter Wolfgang Kuhlmann.
Nächste Anlaufpunkte waren die Gemarkungsgrenze zur Nachbargemeinde Arnshausen sowie der Hubertus-Schießstand an der Wittelsbacher Turmstraße, an dem Altbürgermeister Reinhard Hallhuber über die weitere Nutzung des nördlichen Teils des stillgelegten Steinbruches als Erdaushub-Deponie informierte. Zum gestillten Wissensdurst gab es eine Brotzeit, zu der Jagdpächter Oskar Müller und der Markt Euerdorf eingeladen hatten.
Gestärkt wurde der zweite Abschnitt über das "Raßthal" in Angriff genommen. Entlang der gemeinsamen Flurgrenze zu Ramsthal war der nächste Anlaufpunkt der "Dreimärker", ein Grenzstein, wo die Grenzen der Gemeinden Wirmsthal, Ramsthal und Sulzthal aufeinandertreffen.
Alter Brauch verbindet
Der Kreis schloss sich mit dem extrem steilen Abstieg am Westhang des Siebenberges, wo der Schlussteil am Waldrand entlang und am
Sportgelände vorbei zurück zum Feuerwehrhaus führte. An liebevoll dekorierten Tischen bewirtet ließen die Teilnehmer die anstrengende Wanderung ausklingen. Zur Unterhaltung spielte das "Wirmsler Blech".
Besonders Euerdorfs Bürgermeisterin Patricia Schießer, Klaus Sammeth, Martin Herterich sowie Manuel Büttner, die von anderen Siebenern, wie im Volksmund die Feldgeschworenen heißen, "gestaucht" wurden, werden den Grenzgang sin Erinnerung behalten. Bei diesem Brauch werden die Personen dreimal auf den Grenzstein "gesetzt”, um die Grenzverläufe stets präsent zu haben.