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Bürgermeister lenkt den Blick aufs Thema Wasser


Autor: Hilmar Ruppert

Sulzthal, Sonntag, 17. Juli 2022

Den Anwesenden in der Bürgerversammlung in Sulzthal ging es ums Kneippbecken, den Wald und Photovoltaikanlagen. Bürgermeister August Weingart sprach den Wasserverbrauch an.
Blick vom Langenberg auf Sulzthal Foto: Hilmar Ruppert


Bürgermeister August Weingart stellte in der Sulzthaler Bürgerversammlung noch einmal das Zeitfenster für die Planung und den Bau der Windkraftanlagen vor, beginnend mit der Erweiterung der Vorbehaltsfläche im Oktober 2013. Die geplanten Vorhaben Kernwegenetz Aussiedler und Erweiterung Kindergarten bezifferte er auf je rund 1,4 Millionen Euro. Daneben stünden Investitionen an der Kläranlage, die Erneuerung Hochbehälter mit neuer Zufahrt und eine Freiflächenphotovoltaikanlage an.

Holzbestellungen bis Anfang März

Weingart wies auch darauf hin, dass die Holzbestellung mittels Bestellschein bis Anfang März und die Aufarbeitung von Holz nicht ofenfertig im Wald erfolgen sollen. Außerdem sei die Wasserentnahme aus Gewässern nur mit Handschöpfgeräten erlaubt, Pumpen seien verboten. Auch sollte gegenwärtig kein Trinkwasser für Autowäsche, Rasensprengen oder zum Befüllen von Pools hergenommen werden. "Das Thema Wasser wird uns in den nächsten Jahren noch beschäftigen", äußerte er. Eine Kommune könne vieles verbieten, beispielsweise auch das Grillen auf offenem Feuer. Er sprach sich gegen allzu viele Verbote aus, stattdessen appellierte er an die Eigenverantwortlichkeit der Bürger. Er bedankte sich für Spenden und Engagement beim Aufstellen der Ruhebänke am Kappberg und am Bug, der Steinsitzgruppe am Predigtstuhl und der Sitzbank im Bereich Kreuzkapelle/Einsiedelei. "Die schönen Zeiten, die wir in den vergangenen Jahrzehnten hatten sind vorbei, ob wir wollen oder nicht", zog Weingart sein Fazit.

Handllauf fürs Kneippbecken erwünscht

Franz Diez stellte in der Bürgerversammlung während der Diskussionsrunde den Antrag, nachdem die Brunnenstube am Dorfplatz nicht als Kneipp-Becken ausgebaut werde, in der Mitte doch einen Handlauf anzubringen. Gabi Schaubunterstützte den Antrag und wünschte sich ein Sonnensegel über dem Sandkasten auf dem Kinderspielplatz. Werner Heinlein konnte sich vorstellen die Brunnenstube mit Gummimatten auszulegen, um die Rutschgefahr zu minimieren.

Eugen Büttner fragte sich wieso der Sulzthaler Wald so wenig abwerfe, wo doch so viele stattliche Bäume eingeschlagen würden und Reinhold Moritz erkundigte sich nach dem Sachstand Kläranlage, die Thematik ginge jetzt ja schon 20 Jahre.

Thema Photovoltaik: Es werde Druck in den Kommunen aufgebaut

Toni Stephan sprach sich dagegen aus, landwirtschaftliche Flächen mit Photovoltaik zuzupflastern, man solle erst einmal die öffentlichen Dachflächen hernehmen. Auch Dieter Hesselbach zeigte sich verwundert, dass die Gemeinde auf kommunalen Gebäuden noch nichts unternommen habe. Den Investoren von Freiflächenanlagen ginge es kaum bis nicht ums Klima, sondern vielmehr um Gewinne, brachte Bruno Herterich vor. Es werde Druck in den Kommunen aufgebaut, dies sei nicht zielführend. Auch der Markt Sulzthal solle sich darüber Gedanken machen. Er sehe auch keine Ziegenbeweidung an den alten Weinbergen rund um Sulzthal mehr, in wenigen Jahren sei dann alles wieder zugewachsen. Anträge und Anregungen würden in einer der nächsten Sitzungen behandelt, sagte Weingart.

Einwohnerstand gestiegen

Viel Zahlenwerk kündigte Bürgermeister Weingart zu Beginn der Bürgerversammlung an, ging es im Rückblick doch um die vergangenen beiden Jahre 2020 und 2021. Den auf 902 gestiegenen Einwohnerstand - mit Zweitwohnsitzen gar 964 - schrieb er dem Neubaugebiet zu, dass mittlerweile fast zugebaut sei. Während 2019 nur 26 Kinder den Kindergarten in Sulzthal besucht hätten, seien es aktuell 56. Die Schülerzahlen an der Einhard-Grundschule Euerdorf seien dagegen rückläufig.

Pro-Kopf-Verschuldung bei 362 Euro

Die Zuweisungen hätten sich im Jahr 2021 um rund 38.000 auf 947.000 Euro erhöht und auch die Steuerkraft sei um 11.000 auf 204.000 Euro gegenüber 2020 gestiegen. Bei den Ausgaben im Zuge des Finanzausgleichs erhöhten sich die Ausgaben um 55.000 Euro wegen der gestiegenen Kreis- und Verwaltungsgemeinschaftsumlage. Der Gesamthaushalt stieg von 3,46 im Jahr 2020 auf 4,20 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Aufgrund einer Sondertilgung von rund 70.000 Euro lag die Pro-Kopf-Verschuldung zum 31. Dezember 2021 bei 362 Euro. Der Wald brachte 2020 ein Defizit von 26.000 Euro. Trotz der Sonderförderung vom Bund in Höhe von 63.000 Euro betrug der Überschuss 2021 nur rund 6300 Euro. Der Kindergarten weise eine Unterdeckung in Höhe von 85.000 Euro auf, die endgültige Abrechnung für das vergangene Jahr liege aber noch nicht vor. Der erhöhte Personalaufwand aufgrund gestiegener Kinderzahlen werde erst im Folgejahr kompensiert.