Bürgerhaus Hammelburg: Schwierige Suche nach einem Konsens
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Donnerstag, 06. Dezember 2018
Nach dem Votum der Hammelburger zum Bürgerhaus versucht die Stadt in einer Bürgerversammlung einen Ausweg aus der verfahrenen Situation zu finden.
Wie soll es mit dem Bürgerhaus nach dem Bürgerentscheid vom Oktober weitergehen? Nach den Wochen der Enttäuschung und Frustration, Unsicherheit und Ratlosigkeit, aber auch der Vorwürfe und Gerüchte sollte am Mittwochabend eine Bürgerversammlung die Lage bereinigen.
Rund 200 Bürger nahmen teil - für eine Bürgerversammlung in der Kernstadt, die zumeist nur von einigen wenigen Zuhörern besucht werden, eine außerordentliche Beteiligung. Professor Martin Schirmer vom Planungsbüro, das schon den Architektenwettbewerb fürs Bürgerhaus begleitet hatte, moderierte den Abend. Zur Überraschung der Besucher war grob die Hälfte der Stühle in der Aula der Grundschule im Kreis angeordnet, um ein konfrontationsloses Diskussionsklima zu schaffen. Doch das gelang nicht.
Den Stand der Dinge erläuterte zu Beginn Bürgermeister Armin Warmuth (CSU): "Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist zu respektieren", sagte er. Das Ergebnis habe die Wirkung eines Stadtratsbeschlusses und bedürfe daher keines weiteren formalen Beschlusses. Einen solchen hatte die Bürgerinitiative im Vorfeld gefordert. Laut Warmuth ist der Bauantrag für das Bürgerhaus mittlerweile auch zurückgenommen.
Der Bürgerentscheid bedeute ein Ja zum Bürgerhaus, aber zu einem kostengünstigeren Bürgerhaus. Als Herausforderung bezeichnete Warmuth diesen Auftrag. Er verwies auf die steigenden Baupreise und die Fördersituation.
Auf diese ging Alexander Zeller ein, Referent für Städtebauförderung bei der Regierung von Unterfranken. "Unser Haus sieht das Projekt als sehr wichtig für die Region an", sagte er.
Zeller versuchte die Logik hinter der Förderung verständlich zu machen. Das Gebäude setzt sich aus förderfähigen und nicht-förderfähigen Funktionsbereichen zusammen. "Einen Ratssaal allein können wir nicht fördern, einen Bürgersaal schon", sagte er. So könnten nicht-förderfähige Teile von förderfähigen profitieren.
Nach den von Zeller vorgelegten Zahlen sind von den rund 7,2 Millionen Euro Kosten für das Bürgerhaus 5,9 Millionen Euro förderfähig. Für die gibt es drei Finanzierungsvarianten. Nach diesen bewegt sich der konkrete Zuschuss zwischen rund 4,2 und 5,3 Millionen Euro. Zeller sagte dazu: "So einen Fördersatz hatten wir noch nicht." Diesen gebe es aber nur für das vorgelegte Projekt und seine Qualität.