Kommunalwahl Wartmannsroth: Roland Brönner setzt auf seine Erfahrung
Autor: Ralf Ruppert
Wartmannsroth, Montag, 17. Februar 2020
Drei Männer wollen Bürgermeister der Gemeinde Wartmannsroth werden, nur einer von ihnen gehört dem aktuellen Gemeinderat an. Seit sechs Jahren vertritt der 52-jährige Roland Brönner Bürgermeister Jürgen Karle.
Der Gemeinde Wartmannsroth steht ein Generationswechsel bevor: Neben Bürgermeister Jürgen Karle treten zwölf der 14 Gemeinderäte nicht mehr an. Nur Gabriel Vogt von der FWG Dittlofsroda und Roland Brönner von der FWG Schwärzelbach wollen weitermachen, Letzterer am liebsten als Bürgermeister: "Ich bin in sehr vielen Themen drin", wirft der 52-Jährige seine Erfahrung in die Waagschale. 2014 wurde der Neuwirtshäuser zum einzigen offiziellen Stellvertreter von Bürgermeister Jürgen Karle gewählt. "Wir haben keinen 3. Bürgermeister, ich übernehme eigentlich alle Urlaubsvertretungen", berichtet Brönner. Wenn die beiden Bürgermeister wirklich mal gleichzeitig verhindert sind, muss einer der Gemeinderäte einspringen.
Vor rund einem Jahr, als Bürgermeister Karle seinen Abschied verkündete, habe er sich zur Kandidatur entschieden, berichtet Brönner, und: "2014 war ich noch nicht so weit." Erst die vielen Einblicke und interessanten Termine als 2. Bürgermeister hätten ihn ermutigt - von Sitzungen in der Kommunalen Allianz Fränkisches Saaletal bis zur Auszeichnung der Gemeinde als Genussort in der Würzburger Residenz. Die Vertretung habe manchmal auch lange Arbeitstage bedeutet: Bis vor Kurzem arbeitete der Kommunikationselektroniker noch im Schichtdienst: "Zum Teil war ich tagsüber für die Gemeinde unterwegs und habe nachts gearbeitet."
Als Mitglied des aktuellen Gemeinderates setzt Brönner auf Kontinuität: "Ich sehe unsere Gemeinde auf einem guten Weg, das möchte ich erhalten und verbessern", lautet sein Grundsatz. Fast genau deckungsgleich mit seiner Amtszeit als 2. Bürgermeister läuft seit sechs Jahren die Dorferneuerung in der Gemeinde, an der sich außer Heiligkreuz alle Gemeindeteile beteiligen. "In den Arbeitskreisen sind sehr viele gute Ideen zusammengetragen worden", fasst Brönner die Dorferneuerung zusammen. Erstes Projekt war das Gemeinschaftshaus Waizenbach, am Herzen liegen Brönner aber auch der Rathausplatz Wartmannsroth und der Dorfplatz Völkersleier. In der aktuellen Diskussion um ein neues Baugebiet und die Verlegung des Spielplatzes in Wartmannsroth stellt er sich denn auch hinter die bestehenden Beschlüsse (siehe Interview unten).
Auch was den Zusammenhalt in der Gemeinde angeht, sieht Brönner die Lage positiv: "Früher gab's mehr Rivalität", sagt der Neuwirtshäuser. Es sei eine gemeinsame Identität gewachsen, und auch die Gemeindeteile mit unterschiedlichen Konfessionen tauschen sich aus. Das liest Brönner auch am guten Besuch seiner Wahl-Veranstaltungen in allen Gemeindeteilen ab. Trotzdem gibt es auch aus Brönners Sicht Handlungsbedarf: Die Versorgung der älteren Generation möchte er verbessern, die Erhaltung von Gasthäusern sei ihm wichtig, und Gemeindeflächen sollten ökologischer bewirtschaftet werden.
Drei Fragen an Roland Brönner
In Zeiten des demographischen Wandels wird Bauleitplanung immer schwieriger: Wie beurteilen Sie das geplante Baugebiet in Wartmannsroth samt Spielplatzverlegung, und in welchen weiteren Gemeindeteilen werden aus Ihrer Sicht neue Bauplätze benötigt?