Botschafter des Tourismus
Autor: Karlheinz Franz
Hammelburg, Sonntag, 21. Februar 2016
Vor 13 Jahren hat sich in Hammelburg ein Reisemobil-Stammtisch etabliert. Bei der Interessengemeinschaft steht nicht nur Geselligkeit auf der Agenda.
Der Reisemobil-Stellplatz am Bleichrasen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Im Frühjahr 2003 dank privater Initiative zu einem zweckmäßigen Stellplatz ausgebaut und mit zeitgemäßer Infrastruktur ausgestattet, wird das Areal direkt am Ufer der Fränkischen Saale von Frühjahr bis Spätherbst von zunehmend mehr Reisemobilisten angefahren.
Die vor zwölf Jahren von der Stadtwerke Hammelburg GmbH vorgeschossenen Investitionskosten für die Erweiterung des zentrumsnahen, gut ausgestatteten und idyllisch gelegenen Platzes haben sich längst amortisiert. Mehr noch: Der Stellplatz hat in den zurückliegenden Jahren so manchen Euro in die Stadtkasse gespült.
Dass der Reisemobil-Stellplatz Hammelburg zunehmend gut frequentiert wird, hat mehrere Gründe. Die anfänglich - wiederum von privater Hand - gesteuerte Werbung in Fachpublikationen hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
Wer auf der nahe gelegenen Autobahn A7 gen Norden oder Süden unterwegs ist, macht gerne einen Abstecher in Frankens älteste Weinstadt, verbringt hier eine oder zwei Nächte und gibt seine positiven Erfahrungen an Dritte weiter. Und kommt gerne wieder.
Kontakt zu Fachkreisen
Nicht zuletzt ist es eine vor 13 Jahren gegründete Interessengemeinschaft, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, alle Vorzüge der Wein-, Musik- und Garnisonsstadt in Fachkreisen bekannt zu machen: der Reisemobil-Stammtisch Hammelburg. Am 3. Dezember 2003 von Stellplatz-Initiator Karlheinz Franz aus der Taufe gehoben, lautet die Devise der hiesigen Reisemobilisten seitdem, Hammelburg und seine Vorzüge bei allen Fahrten und sonstigen sich bietenden Möglichkeiten im weiten Umkreis publik zu machen.Egal, wohin die Reise der Stammtisch-Anhänger auch immer führt: Überall hinterlassen sie dabei die Visitenkarte der Stadt Hammelburg. Bei den gemeinsamen Fahrten zu Zielen im gesamten Bundesgebiet ist man mit dem Stellplatz-Nachbarn schnell im Gespräch - immer eine gute Gelegenheit, Werbung für das beschauliche Weinstädtchen an der Fränkischen Saale zu machen.
"Der Name Stammtisch mag vielleicht ein wenig irreführend sein", erklärt der Initiator. Zwar hat die Geselligkeit auch ihren Stellenwert bei den monatlichen Treffen im Winterhalbjahr und bei den zahlreichen gemeinsamen Fahrten von Frühjahr bis Herbst. Aber: "Immer ging und geht es bei unserer Interessengemeinschaft um die Hilfe zur Selbsthilfe."
So werden die Stammtisch-Treffen gerne dazu verwendet, über Reiseerlebnisse zu berichten. "Das bietet interessierten Reisemobilisten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren." Hat ein Reisemobilist Positives oder Negatives bei einer Fahrt erlebt, gibt er seine Erfahrungen gerne an die Stammtisch-Runde weiter. Bis zu 100 Interessenten wurden schon bei den Veranstaltungen gezählt. "Der feste Stamm beläuft sich so auf rund 40 Personen zwischen 40 und 80 Jahren."
Der Einzugsbereich der Stammtisch-Teilnehmer ist groß. Die Masse kommt aus dem Landkreis Bad Kissingen. Allerdings gehören auch Reisemobilisten beispielsweise aus Würzburg, Marktheidenfeld und Lohr dazu, ebenso aus Bamberg. "Wir haben sogar Teilnehmer, die den Winter auf Teneriffa verbringen. Wir stehen in engem Kontakt mit ihnen." Neben dem Austüfteln von interessanten Reisezielen - stets verbunden mit dem Kennenlernen von Land, Leuten und Kultur - sind es Themen rund um die Technik des Reisemobils und gesellschaftliche Aspekte, die im Rahmen der Treffen behandelt werden.
Der Stammtisch verfügt dank Anton und Cilly Schmitt (Burkardroth) über einheitliche Club-Shirts mit eigenem Logo. Sogar ein Wimpel ziert bei den Treffen die Tische. Etwas ganz Besonderes ist das "Goldene Buch" der Interessengemeinschaft. In dem wiederum von Cilly und Toni Schmitt gepflegten Dokument finden sich Aufzeichnungen von so gut wie allen Veranstaltungen des Stammtisches. "Das ist ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk", dankt Karlheinz Franz dem Ehepaar Schmitt für die akribische Arbeit.
Ein weiteres schickes Identitätsmerkmal mit hohem Erkennungswert sind die Edelstahlschilder des Stammtisches. "Diese Schilder gehen auf die Initiative unseres Obersfelder Stammtischfreundes Klaus Nürnberger zurück." In die Silhouette eines Alkoven-Reisemobils sind die Buchstaben "Reisemobil-Stammtisch Hammelburg" eingelasert. "Wann und wo auch immer wir unterwegs sind: Diese Schilder weisen jeden Fremden auf unsere Herkunft und damit auf Hammelburg hin."
Waren in den Vorjahren Mainz, Rüdesheim, Warnemünde und Rostock ausgewählte Reiseziele, stehen in diesem Jahr unter anderem Wiesbaden, die wilde Rodach und der Frankenwald sowie die Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg auf dem Jahresprogramm. Dank der Mithilfe einiger Stammtisch-Teilnehmer gehören zum Beispiel auch Wochenend-Veranstaltungen im Umkreis zu den Aktiväten, ebenso Themen wie Einbruchschutz für Reisemobil und Eigenheim sowie E-Bike-Training.
Die Botschaft des Initiators: "Reisemobilisten, die sich uns anschließen möchten, sind gerne willkommen in unserer harmonischen Gemeinschaft."