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Blutspenden retten Leben


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Sonntag, 01. März 2015

Für ihre Bereitschaft, regelmäßig Blut zu spenden, wurden jetzt 21 Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Hammelburg in einer Feierstunde ausgezeichnet.
Eine Blutspende kann Leben retten.  Foto: Schaar/Archiv


Um ihre Mitmenschen machten sich 21 Blutspender aus dem Ortsverband Hammelburg verdient - und das Teils seit Jahrzehnten. Sie zeichnete der Vorsitzende des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Dr. Alexander Siebel, mit der Blutspendernadel und der Urkunde aus.

Zeichen der Nächstenliebe

"Eigentlich sind sie total altmodisch, denn soziales Engagement ist out", tadelte der BRK-Vorsitzende, der Gleichgültigkeit und Selbstsucht als Merkmale unserer Zeit erkannte. "Doch das ist gut so. Sie tragen ein Zeichen im Sinne des Rotkreuz-Gedanken und der Nächstenliebe in die Gesellschaft und ich hoffe, dass sie dies auch weiterhin tun", vollendete er.
Ein Beispiel wie wichtig Blutspenden sein können, erzählte Blutspender Dietmar Vogt, dessen Bruder einst als Motorrad-Sozius verunglückte. "Er geriet bei dem Unfall unter ein Auto und wurde schwer verletzt. Ich war schockiert, als ich zur Unfallstelle kam, und glaubte, mein Bruder überlebt nicht. Er brauchte sieben Liter Blut - das sind 14 Spenden - und wurde gerettet. Seither bin ich Blutspender und bleibe es", versichert der Obererthaler, der für seine 125. Spende geehrt wurde.
Dass Egoismus nicht alles auf der Welt ist, zeigten die Zahlen die der Kreisvorsitzende vorlegte. So wurden im vorigen Jahr bei 23 Terminen allein im Bereich Hammelburg 2068 Blutspenden geleistet. Ohne die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes wäre diese Arbeit allerdings nicht möglich. Insgesamt 174 BRK-Mitglieder leisteten im besagten Zeitraum 927 ehrenamtliche Stunden.
Brigitte Lell ist die einzige Frau unter den "125ern". "Eine Bekannte nahm mich vor 30 Jahren auf einen Spendentermin mit. Seither gehe ich mit kurzen Unterbrechungen immer wieder zur Spende, weil ich helfen will", sagt die Fuchsstädterin, die sich "kein Ziel gesetzt hat, sondern so lange weitermachen will, wie es die Gesundheit erlaubt". Zu denen, die für die 125. Spende ausgezeichnet wurden, gehören auch Gregor Holzinger und Wendelin Aul. Die 100. Spende erreichten Udo Heim, Armin Wahler und Reinhard Schärpf (alle Hammelburg).
Dr. Siebel, Kreisgeschäftsführer Thomas Stadler und der stellvertretende Leiter der Bereitschaft Hammelburg, Gerald Neupert, überreichten die Treue nadel mit Urkunde und ein Präsent auch an die Spender, die zum 75. Male ihren Lebenssaft gaben. Dies waren Theobald Diez (Wartmannsroth), Stefan Federlein (Elfershausen) und die Hammelburger Roland Aulbach, Gerhard Hauk, Peter Hrach, Michael Prokristel, Andreas Ruppert, Helmut Saum, Markus Sitzmann und Josef Wahler. Für ihre 50. Spende wurden oder werden Karin Blum, Dieter Ebert, Erwin Ruppert und Stefan Sitzmann mit "Gold" geehrt.

Ein Essen zum Dank

Der Dank des Roten Kreuzes schlug sich auch in einem gemeinsamen, schmackhaften Essen aus der Küche des Rotkreuzhauses nieder, das Bereitschaftsleiterin Michaela Dabitsch zubereitete. Nach mehreren Lehrgängen absolvierte sie den "Feldkoch" und wird als solcher sogar beim G7-Gipfel im Sommer eingesetzt.