Blick in die Geschichte Hammelburgs
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Freitag, 04. Dezember 2015
Peter Zoll gewährte beim Treffen des Jahrgangs '38 Einblick in sein Filmarchiv über die Saalestadt.
Der 38er Jahrgang ist freundlich auf der Zunge, fest im Charakter und erfrischend in der Inspiration. Gemeint ist hier nicht der Weinjahrgang sondern gemeint sind jene Hammelburger, die zu dieser Zeit 1938 geboren wurden. Regelmäßig alle Vierteljahre treffen sie sich im Gasthaus La Luna.
Im Blick hatten die Ehemaligen die bevorstehende 1300-Jahr-Feier, die Hammelburg im kommenden Jahr würdigt. Ein besonderes Schmankerl war deshalb der zu diesem Thema passende Filmbeitrag von Peter Zoll, ein gebürtiger Hammelburger, der aber schon in den 1950er Jahren aus beruflichen Gründen ins Allgäu abwanderte. Mit viel Mühe hatte Zoll sein lebenslang gesammeltes Filmmaterial über Hammelburg zu einem historischen Überblick umgearbeitet.
Videos und Grafiken
Genauer gesagt sind es drei Videos, welche die Zeit von Karl dem Großen bis zum Ende des Mittelalters, die Neuzeit bis Napoleon und schließlich das 20. Jahrhundert bis 2011 aus Sicht der Hammelburger beleuchten. Im Fokus sind dabei die Originale und Bräuche, aber auch das am Marktplatz gelegene Schuhhaus Zoll, mit dem Peter Zoll verwandt ist. Bestechend eindrucksvoll sind Zolls eingearbeitete Grafiken, die er mit viel Arbeitsaufwand erstellte. "Wir waren 53 Schüler, die getrennt nach Mädchen und Jungen am Kriegsende eingeschult wurden", erzählen die mittlerweile 77-Jährigen. Hinzugekommen seien damals eine Menge Gleichaltriger von den ausgebombten Familien aus dem Rheinland und Westfalen, die übergesiedelt waren. Übrig geblieben ist ein harter Kern von rund zwei dutzend Senioren, die vor Vitalität strahlen. Helmuth Sell organisiert die Treffen und freute sich jetzt, dass Peter Zoll sich auf die Reise von seinem Wohnort Paterzell (Allgäu) nach Hammelburg aufmachte. Sell: "Es ist schön, dass wir den Kontakt durch unsere Treffen halten". Nicht alle Ehemaligen wohnen noch in der Saalestadt. Manche reisen zum Beispiel von Bad Brückenau, Gemünden, Bad Kissingen oder Frankfurt an."Ich bin heute sehr gespannt auf Zolls Filme", sagt Edgar Heidelmeier. Anneliese Rauschmann: "Mir machen diese Treffen Spaß, man sieht sich wieder und freut sich aufeinander". Ihr Ehemann Hans nickt dabei bestätigend. "Wir sind eine gute Truppe mit Zusammenhalt", sagt Lieselotte Hirt. Obendrein gebe es alle fünf Jahre noch ein großes Schülertreffen, das nächste in drei Jahren. Die Hauptsache sei die Gesundheit. "Wir sind ein guter Jahrgang", ist Hirt überzeugt und denkt dabei auch an traditionelle Hammelburger Küchengerichte wie zum Beispiel "Weinknöchlich". Sell stellt fest: "Wir Hammelburger sind als Zeitzeugen das Original." "Ich war früher bei der Konstruktion von Filmkameras tätig", erzählt Peter Zoll von seiner Zeit im Super-8-Kamera-Werk der Edelmarke "Nizo". Der Liebe wegen sei er im Allgäu hängengeblieben, so Zoll. Aber nach wie vor schlage sein Herz für Hammelburg. So wolle er mit seinem Filmbeitrag die Hammelburger Jubiläumsfeier gern unterstützen. Zoll: "Außerdem bin ich recht stolz auf meinen Jahrgang in meiner Geburtsstadt."