Blasmusik ohne Staubschicht begeistert in Hammelburg
Autor: Doris Bauer
Hammelburg, Montag, 18. November 2013
Virtuos, spritzig, melodiös, fulminant, rhythmisch, gewollt dissonant, schmissig, rockig, harmonisch - all diese Attribute standen für einen äußerst unterhaltsamen Abend mit abwechslungsreicher Musik der Stadtkapelle Hammelburg.
Das Jugend- sowie das sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Christine Huppmann räumten mit dem Vorurteil des angestaubten Images der Blasmusik gründlich auf, sodass das Publikum ein kurzweiliges Konzert erlebte und das auch mit begeistertem Applaus honorierte.
Dabei war das Konzert eine besondere Herausforderung für die gut 70 Musiker und ihre Dirigentin. Erst seit September besteht das neue Jugendorchester, das sich aus der Bläserklasse und dem ehemaligen Mini-Orchester zusammenfand. Außerdem wurden im September 15 Nachwuchsmusiker in das große Orchester integriert. "Es war eine relativ kurze Zeit zum Proben, so dass wir das Konzert vom Schwierigkeitsgrad her angepasst haben. Außerdem haben wir einige Stücke gewählt, die die Jugendlichen bereits gespielt hatten", erklärt Dirigentin Christine Huppmann. Diese Herausforderung wurde mit Bravour gemeistert.
Zunächst erreichten die 19 Nachwuchsmusiker des Jugendorchesters mit locker leichten Stücken, wie "Twist and Shout", "The Flintstones" oder "Sun Calypso". einem Arrangement mit karibischen Klängen, die Zuhörer. Seit ungefähr vier Jahren spielt Felicitas Blum Klarinette und demonstrierte mit ihren Musikerkollegen im Jugendorchester ihr Können. "Zunächst war ich schon ein bisschen aufgeregt, aber es hat ja alles gut geklappt", freute sich die 13-Jährige über den Applaus. "Ich spiele hier gerne, es macht mir einfach Spaß. Ich werde dabei bleiben." Auch Bürgermeister Ernst Stross zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt: "Wir sind stolz darauf, mit unserer Stadtkapelle ein so großes Orchester zu haben", lobte er die Aktiven.
Trompetenfanfare zur Eröffnung
Mit einer Trompeten-Fanfare eröffnete das sinfonische Blasorchester den weiteren Konzertabend. "A day of hope" von Fritz Neuböck forderte Solisten gleichermaßen wie das gesamte Ensemble. So wie auch "Nessaja" - "Ich wollte nie erwachsen sein" von Peter Maffay . Das Publikum auf die einzelnen Musikstücke mit Geschichten und Informationen von Kerstin Becker eingestimmt. "Fanatic Winds" von Thomas Doss stand stellvertretend für alle Musiker: "Das Stück ist jung, spritzig und soll die Begeisterung am Hobby Blasmusik widerspiegeln. Trotz der wöchentlichen Strapazen wie Schule, Arbeit oder Haushalt wird geübt und im Orchester geprobt. Lohn für die Mühe sind die Spielfreude und der Applaus", sagte Christine Huppmann zum Inhalt des Stücks.
Mit Filmmusiken, Musicals, Rock und Pop präsentierte sich das sinfonische Blasorchester zum Abschluss, wie beispielsweise "Battlestar Galactica" oder "Selections from Cats" aus dem Musical von Andrew Lloyd Webber. Mit der Begegnung von Blasmusik und Percussion wurden die Zuhörer mit "Two Worlds" von Phil Collins aus dem Musical "Tarzan" in das rhythmisch pulsierende Afrika entführt. Leicht und beschwingt wurde es dann mit einem Potpourri französischer Chansons, bevor es zum fulminanten Abschluss mit "Let me Entertain You" von Robbie Williams kam. Der Spaß am Musizieren war fühlbar. Zum ersten Mal im großen Ensemble spielte der 18-jährige Raphael Weis am Schlagzeug: "Auch wenn ich privat andere Musik höre, ist es hier ein echt cooles Erlebnis mitzuspielen. Schon die Größe dieses Orchesters ist beeindruckend."