Beschwingte Melodien
Autor: Winfried Ehling
Aura an der Saale, Dienstag, 10. November 2015
Erst seit einem halben Jahr haben die Auraer Musiker eine neue Dirigentin. Nun präsentierte der Jugendmusikverein eine unterhaltsame Mischung bei einem böhmisch-fränkischen Abend in der Festhalle.
Das Schiff des Jugendmusikvereins (JMV) - in den letzten Jahren etwas ins Schlingern gekommen - ist wieder "seetüchtig", wie das böhmisch-fränkische Konzert in der Festhalle belegte. Mit neuer Führung und verjüngter Besatzung ausgestattet, wog es sich elegant und sicher auf den Moldau- und Main-Wellen.
"Frau Kapitän" Meike Reidelbach, seit etwa einem halben Jahr Dirigentin bei den Auraer Musikern, entpuppte sich als überzeugende und agile Ensembleleiterin und "hat sogar uns alte Hasen ganz schön im Griff", wie der für den musikalischen Teil verantwortliche Vorsitzende, Johannes Hammerl, in seiner Begrüßung einräumte.
Eine neue Heimat
Für die 22-jährige Industriemechanikerin in einem Großunternehmen ist es das erste Dirigat in einer Kapelle.
"Ich habe die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen absolviert und bin staatlich geprüfte Dirigentin. Ich fühle mich in Aura recht wohl und möchte auch hierbleiben", verrät die junge, selbstbewusste Oberthulbaerin, die auch die "Musikraketen", die rund 15 Akteure starke Jugendkapelle, leitete.Der frische Wind in den Segeln kann den Auraer Musici nur recht sein. Ganz offensichtlich gelangen sie zu neuer Blüte und zeigten in dem Konzert eine homogene und ansprechende Leistung, die der Tradition dieser Musikkapelle entspricht.
Im ersten Part rein böhmisch gestaltet, legten die Musiker Stücke wie "Böhmischer Diamant", die "Moldauwellen" oder die "Böhmerwälder Polka" auf. Nach kurzer Pause präsentierten sich "Youngster" von den Musikraketen, die ihr Können außerhalb des Hauptthemas bewiesen, mit Filmmusik-Titeln, Musical-Kompositionen und Blues-Melodien. Die "Piraten der Karibik" offenkundig im Trend der Jugendorchester. Mit dem Zungenbrecher "Supercalifragilisticexpihalidocius" aus "Mary Poppins", der gottlob nicht gesungen wurde, gab es ungewohnt Neues.
In seiner "fränkischen" Besetzung hielt sich das Orchester an die so genannte "Plan-Tour", die klassische Bestückung bei den Plantänzen mit Walzer, Rheinländer, Schottisch, Galopp, Schleiderer und Schecher, die den Akteuren den verdienten Applaus einbrachte. Das begeisterte Publikum hätte allerdings einige Zuhörer mehr vertragen. Vielleicht hing dies mit dem frühen Beginn der Darbietung zusammen, die bereits um 18 Uhr startete.
Info-Abend am 20. November
Vorsitzender Roland Hofmann, der für die Organisation und die Verwaltung im JMV verantwortlich zeichnet, offerierte ein Quiz, bei dem es schöne Preise zu gewinnen gab.
Gefragt waren die Namen bekannter Franken und Böhmen, wie beispielsweise des Erfinders der "Jeans", Levi-Strauß, oder eines berühmten Nürnberger Fußballers, der 1954 beim Gewinn der Fußballweltmeisterschaft ein wichtiges Tor beitrug, nämlich Max Morlock.Die 33 Mitglieder der Hauptkapelle ließen den gelungenen Konzert-Abend böhmisch-fränkisch ausklingen mit Titeln wie der "Jakobs-Polka", "Franken feiern heut" und "Im schönen Prag" und empfahlen sich für ihren nächsten Auftritt. Interessierte sind bei den Auraer Musikern immer willkommen. Niemand, der ein Instrument erlernen möchte, ist zu "alt" und fast keine(r) zu jung. Eine Informationsveranstaltung dazu findet am Freitag, 20. November, im Rathaus statt .