Bald wird's digital bei den Feuerwehren

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Schon seit Monaten im polizeilichen Einsatz sind die neuen Digitalfunkgeräte. Die Funklöcher im Bereich der Hammelburger Inspektion sind nahezu verschwunden. Foto: Gerd Schaar
Schon seit Monaten im polizeilichen Einsatz sind die neuen Digitalfunkgeräte. Die Funklöcher im Bereich der Hammelburger Inspektion sind nahezu verschwunden.  Foto: Gerd Schaar

Die Feuerwehrinspektion Hammelburg tagte in Sulzthal - und befasste sich mit Digitalfunk und der neuen Modul-Ausbildung für Aktive.

Bei den Feuerwehren sollen noch in diesem Jahr digitale Funkgeräte zum Einsatz kommen. Verwaltet werden Feuerwehrangelegenheiten demnächst im Internet statt im Aktenordner. Klassische Ausbildungsformen werden in Kürze modular umstrukturiert.

In Sulzthal empfing Kreisbrandinspektor Peter Sell die Kommandanten aus seinem Feuerwehr-Dienstbereich (III) Hammelburg zur Arbeitstagung. Manfred Brönner, Kommandant aus Pfaffenhausen, sagte: "Ich befürchte, dass die komplizierte Modul-Ausbildung unsere Feuerwehr-Jugend verschrecken wird." Das goldene Leistungsprüfungsabzeichen, das bisher in fünf Jahren erlangt werden konnte, wähne er in weiter Ferne, so Brönner.
Dass das Lernen im neuen Ausbildungssystem flexibler statt schwieriger werde, erklärte Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann. Das grobe Raster von Truppmann I und II werde zugunsten eines feiner gerasterten Modularsystems auf individuelle Bedürfnisse aufgelöst. "So erhalten wir eine praxisorientierte Leistungsprüfung und passgenaue Kompetenz statt bloßem Absitzen", sagte Eisenmann. Auf spezielle Ausstattungen der örtlichen Wehren zum Beispiel mit Wärmekamera könne mit Spezialwissen aus Ergänzungsmodulen im Rahmen der Ausbildung Rücksicht genommen werden. Das modulare Ausbildungssystem sei auch angepasst für ältere Quereinsteiger. Detaillierte Einblicke in die modulare Ausbildung gab Dominik Billmann aus der Feuerwehr-Schule Würzburg.

Ob die digitalen Funkgeräte heuer noch an die Feuerwehren ausgeliefert werden, das hängt vom Ergebnis der zum Monatsende zu erwarteten Ausschreibung ab. Die hatte sich nach einem Rechtsstreit um etwa ein Jahr verzögert. "Die Kommunen beschaffen die Geräte", erklärte Kreisbrandmeister Oliver Lukaschewitsch. Er rechne mit mindestens zwei Digitalfunkgeräten pro Wehr. "Deshalb ist es sehr wichtig, dass weiterhin möglichst viele Kameraden in Ausbildungskursen den Umgang mit dem Digitalfunk lernen", wies er auf Kurse am 15. November in Bad Brückenau und am 20. und 21. November in Bad Kissingen hin. Bislang hätten 63 Teilnehmer den Hammelburger Digitalkurs absolviert.

Bei der Polizei schon genutzt

Dass sich der Digitalfunk schon seit Monaten bei den Einsatzkräften der Polizei bewährt hat, konnte der Alfons Hausmann, Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg, bestätigen. "Auch im analogen Funkloch Heiligkreuz klappt es jetzt hervorragend digital", sagte Hausmann. Und dann zeigte er ein Digitalfunkgerät, das die Größe eines Handys von vor etwa 15 Jahren hat. Dass die Zusammenarbeit von Polizei und Feuerwehr gut funktioniere, das habe die gemeinsame Großübung in der Rhön-Kaserne Wildflecken heuer im Sommer unter Beweis gestellt.
"Die neue Software MP-Feuer erspart viel lästige Schreibarbeit", machte Walter Wild, EDV-Fachberater der Kreisfeuerwehr, seinen Zuhörern den Einstieg schmackhaft. Egal, ob es um Verwaltungs-Angelegenheiten, Einsatznachweise oder Rechtsfragen gehe: "Es ist alles viel einfacher." Das Softwareprogramm befinde sich nicht auf einem Rechner in der Wehr, sondern sei zentral im Internet der Kreisfeuerwehr zugänglich. "Da kann man mit dem Laptop auch daheim oder im Urlaub auf der Alm zugreifen", erklärte er.

"Der jugendliche Nachwuchs ist unsere Zukunft", freute sich Kreisbrandrat Benno Metz über die erfolgreiche Kinder-Feuerwehr aus Westheim. Im nächsten Jahr gebe es Neuwahlen für die Kreisjungend im Feuerwehrverband, ergänzte Klaus Kippes, Kreisjungendwart der Feuerwehr. Der Kreisjugendtag sei am 3. März 2015. Ob es im nächsten Jahr ein Seifenkistenrennen gebe, sei noch nicht entschieden.