In Hammelburg entsteht einer von frankenweit etwa 20 "terroir f"-Aussichtspunkten. Vier Hörstationen erzählen Wanderern ein Kapitel der Weinbautradition.
Nach Ramsthal im Jahr 2016 reiht sich im kommenden Jahr auch Hammelburg unter die "terroir f"-Standorte in Weinfranken. Dafür soll ein neues, speziell gestaltetes Ausflugsziel in den Weinbergen über der Stadt entstehen.
Ein befestigter Weg soll sich als "geknicktes Band" den Hang hinaufziehen, erklärte Thomas Wirth vom Büro arc.grün in der Stadtratssitzung. Die Besucher können so mitten durch einen Weinberg spazieren gehen. "Das gibt es in dieser Weise bisher bei keinem anderen ,terroir f'-Punkt. Bisher schaut man immer über oder auf einen Weinberg", sagte Wirth.
An den Knick-Stellen des Wegbandes entstehen Hörstationen, insgesamt vier. Sie bilden stilisierte Portale. Laut dem Konzept des Landschaftsarchitekten werden sie aus Cortenstahl konstruiert. Die Innenseite soll mit goldfarbenem Alublech ausgekleidet werden.
Die Hörstationen erzählen die regionale Weinbaugeschichte. Zusätzlich werden die Besucher an den Portalen Informationstexte finden. Ein Grafiker sei gerade an der Gestaltung dran, sagte Wirth. Die Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Fulda aus dem Jahr 777 soll einen wichtigen Part in der Präsentation einnehmen. Schließlich geht darauf der Anspruch zurück, die "älteste Weinstadt Frankens" zu sein.
Naturschutzrechtliche und baurechtliche Absprachen mit dem Landratsamt Bad Kissingen gab es laut Wirth bereits. Gegenüber dem ersten Entwurf ist das Konzept für den "terroir f"-Punkt erweitert worden. Es sieht jetzt am unteren und oberen Wegende jeweils eine Fläche vor, wo sich eine größere Besuchergruppen treffen kann.
Insbesondere diese Ergänzung lässt die Kosten auf nun rund 192 000 Euro steigen. Die Stadt muss davon rund 100 000 Euro übernehmen. Den Rest decken Fördermittel sowie Spenden und Sponsorengelder. So hat der Weinbauverein 10 000 Euro zugesagt.
Die Stadträte stimmten dem Konzept zu und brachten den Bauantrag auf den Weg. Elisabeth Assmann (Grüne/BfU) und Christian Fenn (Junge Liste) bedauerten allerdings, dass die Hörstationen nicht wie ursprünglich angedacht mit Solarstrom betrieben werden. Solarzellen auf den Portalen würden nach Ansicht des Planers den Gesamteindruck stören.