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Ausflug in die Zirkuswelt


Autor: Gerd Schaar

Langendorf, Donnerstag, 31. Juli 2014

Eine Gruppe junger Koreaner beeindruckte mit einer Vorstellung im Circus Luna das Publikum. Die Schüler befinden sich derzeit auf einer einjährigen Reise durch Europa.
Fantasievolle Akrobatik am Trapez Fotos: Gerd Schaar


Paris, Berlin, Machtilshausen und Langendorf stehen heuer auf dem Reiseplan von zwei Dutzend jungen Koreanern. Bereits im dritten Jahr machen sie gerne im Schreinersch-Haus Station, wo sie kürzlich ihre heimatlichen Tänze beim SaaleMusicum aufführten (wir berichteten).
Dass diese Schüler aus Südkorea auch zirzensische Fähigkeiten haben, bewiesen sie mit ihrem Auftritt im Langendorfer Circus Luna. Zusammen mit Teilnehmern aus der Gemündener Mittelschule gab es eine internationale Zirkusvorstellung unter der Leitung von Peter Bethäuser. Die historische etwa 200 Jahre alte Entwicklung des Zirkuswesens war der rote Leitfaden für die artistischen Nummern.
"Ich liebe die Landschaft im Saaletal und die freundlichen Leute dort", sagt Schüler Hyeonwoo Jang auf Englisch. Schon im Vorjahr war er Gast in Machtilshausen. "Am liebsten esse ich hier Bratwurst und trinke Apfelsaft", schätzt er den abwechslungsreichen Speiseplan, der gründlich von seinen koreanischen Essgewohnheiten abweiche.
Bereits im vierten Jahr ist Schüler Hoyeon Lee dabei. "Mittlerweile habe ich schon einige Freundschaften in dieser Gegend", freut er sich. "Ich werde daheim von meinen schönen Erlebnissen berichten", hat er sich vorgenommen. Hoyeon ist begeistert von der Zirkusarbeit und klettert gerne auf die Menschenpyramide. Hyeonwoo hat sich für das Seilspringen entschieden und seine Mitschülerin Jongha han für das Jonglieren.
"Wir kennen uns seit drei Jahren", bestätigt der Machtilshausener Bastian Zier. "Morgens gibt es Sport und Gymnastik und nach den Tagesausflügen gegen Abend Fußball, Musik und Tanz. Wie gut die Koreaner tanzen, kann man noch einmal auf dem Hof des Schreinersch-Hauses am kommenden Sonntag, 3. August, um 18 Uhr bewundern.

Trommel-Workshop 4./5. August

"Ein Jahr lang reisen unsere Schüler durch ganz Europa", bestätigt die koreanische Begleiterin Sunny Lee. Die Eltern dieser Schüler finanzieren das Bildungsjahr. Für Deutschland bleibe eine Zeit von drei Wochen. Der Rest dieses Jahres verteile sich in weitere Länder. "Wir haben auch Santiago di Compostela auf unserem Reiseplan stehen", bestätigt sie.
Der Trommelwirbel unterstreicht die Leistungen der jungen Zirkuskünstler, die sich ihre Fähigkeiten am Trapez, auf dem Seil und auf den Riesenbällen in nur wenigen Tagen angeeignet haben. "Es stärkt unser Selbstvertrauen", bestätigt Hoyeon Bethäusers jahrelange pädagogische Erfahrung. Egal, woher seine jungen Artisten auch kommen mögen, der positive Lerneffekt ist in jedem Fall gesichert.
Wer die jungen Leute treffen möchte, hat dazu am Montag, 4. August, und Dienstag, 5. August, bei einem koreanischen Trommel-Workshop für Kinder und Jugendliche Gelegenheit. Der Kurs findet von 9 bis 11.30 Uhr am Schreinersch-Haus statt. Anmeldung unter Tel. 09704/6019 161.