Ausbau des Breitbandnetzes in Hammelburg
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Dienstag, 18. Sept. 2018
Nach den großen Ausbauwellen sind in Hammelburg Gebiete übrig, die nur unzureichenden Zugang zu schnellen Internetanschlüssen haben. Das soll sich ändern.
Vor zwei Jahren haben die Stadtteile Feuerthal, Gauaschach, Morlesau, Obererthal, Ochsenthal, Seeshof und Westheim eine moderne Internet-Infrastruktur bekommen. Doch das Glasfasernetz deckt noch nicht das gesamte Stadtgebiet ab. Es sind weiße Flecken auf der Karte übrig geblieben. Nun soll das Versorgungsgebiet abgerundet werden.
"Wir wollen weiße Flecken an der Peripherie erschließen", erklärte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) im Bau-, Forst- und Umweltausschuss. Dafür will die Stadt den sogenannten Höfebonus der bayerischen Breitbandförderung nutzen. Ziel dieses Programms ist es, zerstreute Siedlungslagen und die Außenbereiche anzubinden. Die Ausbaustufe nutzt insbesondere Aussiedlerhöfen. In das Programm fallen Gebiete, in denen die Datenübertragungsrate weniger als 30 Megabit pro Sekunde erreicht.
Die zehn Erschließungsgebiete in Hammelburg (siehe Info-Kasten) umfassen etwa 42 Adressen. Darunter finden sich allerdings nicht allein Höfe. "Auch die Stadt profitiert mehrfach", sagte Warmuth. Denn mehrere Einrichtungen kommen künftig in den Genuss schneller Internetanschlüsse. So zählte Michael Hammer von der Stadtverwaltung den Zeltplatz, das Schloss Saaleck und die Musikakademie unter den Erschließungsgebieten auf.
Bis Ende Juni lief das Auswahlverfahren, um einen Betreiber für den Ausbau zu finden. Laut Vorlage der Verwaltung waren zwei Angebote eingegangen: eines von der Telekom und eines von den Stadtwerken Hammelburg. Nach der externen Prüfung unter anderem durch die Breitbandberatung Bayern wurden die Stadtwerke zum Gewinner des Auswahlverfahrens erklärt.
Der Ausschuss beschloss daher, mit den Stadtwerken einen Vertrag über den Breitbandausbau zu schließen. Die Stadt rechnet mit einer Förderung von 80 Prozent über das bayerische Programm. Sie müsste damit einen Eigenanteil von rund 230 000 Euro übernehmen.
Eine Beteiligung der Anschlussnutzer ist nicht vorgesehen. Das wollte Alexander Stolz (CBB) wissen. "Vor zehn Jahren wären 230 000 Euro noch ein Großprojekt für die Stadt gewesen", merkte er an.
Die Verbesserung der Breitbandabdeckung wird nicht die letzte Investition in die digitale Infrastruktur sein. Wie Warmuth andeutete, wird es im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Schulen weitere Gespräche und Planungen geben. Neben dem Ausbau von Breitbandanschlüssen gibt es zum Beispiel auch Förderprogramme für Wlan an Schulen.