Aura: Erde statt Bauschutt
Autor: Winfried Ehling
Aura an der Saale, Sonntag, 15. Dezember 2019
Die Deponie soll reaktiviert werden. Daneben wurde beschlossen, einen Kredit über 200 000 Euro für die Wasserversorgung aufzunehmen
Die Gemeinde will ihre Deponie reaktivieren - allerdings nicht als Bauschutt-Ablageplatz, sondern als reine Erdaushubdeponie. Dazu stellte Architekt Johannes Hahn im Gemeinderat eine Planung vor, die weitgehend mit dem Landratsamt abgestimmt wurde.
Wasser in die Saale
Ein Gutachten zur Oberflächenwasser-Ableitung sieht vor, dass das Wasser durch einen bestehenden Graben in die Saale geführt wird. Denn die Regenmengen sollen sich nicht in einer Mulde sammeln und einen Teich bilden. Wie der Planer empfahl, ist eine Verfüllung der Deponie nach Neigung vorgesehen. Eventuell angeliefertes, belastetes Erdreich ist auf dem südlichen Plateau zu lagern, zu untersuchen und - falls belastet - wieder abzutransportieren.
Die maximale Auffüllhöhe beträgt 6,20 Meter, rund 11 000 Kubikmeter finden Platz. Die Böschungskronen erhalten eine Bepflanzung. Auf Anregung von Vize-Bürgermeister Alfred Graser sollte ein weiterer Graben von Südwest nach Ost Oberflächenwasser bereits im Vorfeld ableiten, um besagte Seenbildung zu vermeiden. Das bisherige Einlagerungsgut verbleibt vor Ort. Martin Kaiser beantragte eine Kontrolle der Ablagerungsmengen, die in die Planung einfließt, der das Gremium einmütig zustimmte.
Der Planer war auch selbst mit einem Bauantrag in der Sitzung vertreten. Hahn, der vor mehreren Jahren das ehemalige Rathaus von Aura erstand, will in dem Gebäude mehrere Ferienwohnungen einbauen und gab eine detaillierte Aufstellung über die Räumlichkeiten und die Verwendung. Auch hier hatte der Rat keine Einwände.
Zum Abriss der Anwesen Zehntstraße 68 und 80 im Rahmen der Dorferneuerung kamen die Teilnehmergemeinschaft (TG) und die Räte überein, dass die TG 70 Prozent der Abbruchkosten übernimmt . Abschlagszahlungen sind möglich. Die Maßnahme muss bis bis Ende März fertiggestellt sein, hielt TG-Sprecher Michael Manger in der Vereinbarung fest.
Der Errichtung eines Einfamilienhauses in der Ekkehardus-Straße erteilten die Räte die notwendigen Befreiungen. Auch für die Einrichtung von drei Biotop-Teichen "Am Schafhof" gab der Gemeinderat grünes Licht.
Die Frage nach der Klärschlammverwertung ist auch in Aura präsent, das über eine Kläranlage verfügt, aber keine Möglichkeit, den Schlamm, der nicht mehr landwirtschaftlich verwertbar ist, zu entsorgen. Der Abwasserzweckverband Thulba-Saale (AZV) will mit dem Bau einer größeren Anlage den Gemeinden zur Seite stehen und gibt eine Studie für eine Verwertungsanlage mit höheren Kapazitäten in Auftrag. Aura hat daran eine "grundsätzliches Interesse" sobald die Kosten für die Studie bekannt sind.