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Auf einer Asphaltdecke zur Trimburg?


Autor: Winfried Ehling

Trimberg, Freitag, 11. März 2016

Die Zufahrt zur Burg sorgt für neue Diskussionen.
An Wochenenden und zu Veranstaltungen sind viele Gäste auf der Trimburg immer willkommen. Ob die Bewirtschaftung, die ein Verein oder ein Privatier betreiben soll, auch unter der Woche noch rentabel ist, bezweifeln viele Ortsbürger.  Foto: Winfried Ehling


Eine Sanierung der Trimburg-Zufahrt - unter diesem Aspekt nahm der Markt Elfershausen den Waldtausch mit dem Bayerischen Staatsforst vor - ist dem Vernehmen nach nicht bei allen Bürgern willkommen.
Insbesondere der Trimberger Jagdvorsteher, Günter Betzen, sieht sich zu diesem Thema in der Bürgerversammlung missverstanden. Nach Formulierung des Autors, der - aus eigener Erfahrung - die Zufahrt eine "Staub- und Matsch-Piste" nannte, stellt Betzen klar, dass er sich nicht für den Ausbau der Zufahrt ausspreche.
"Ich befürworte zwar kleine Ausbesserungen. Doch einer Verbreiterung der Straße einschließlich einer Asphaltdecke stehe ich sehr kritisch gegenüber, da ich langfristig ungünstige Veränderungen vermute. Je besser die Straße, desto mehr Verkehr ist zu erwarten. Als Jagdvorsteher vertrete ich die Interessen der Jagdgenossen und der Jagdpächter, die eine verstärkte Störung des Wildes in diesem Bereich befürchten", argumentiert Betzen.
"Als Trimberger Bürger mag ich die Trimburg in der ruhigen und idyllischen Atmosphäre so wie sie ist, mit Öffnung an Wochenenden und der Bewirtschaftung durch die Vereine. Ich befürchte, dass mit einem breiteren, asphaltierten Fahrweg der Einstieg in eine verstärkte, kommerzielle Nutzung geschaffen wird. Eine private Bewirtschaftung könnte die Vereine aus der bisherigen Bewirtschaftung drängen und sich nachteilig auf das Vereinsleben des Marktes auswirken", fügt er hinzu.


Auch Schotter denkbar

Nach Ansicht des in Trimberg wohnhaften Gemeinderats Bernd Büttner gibt es im Ort eine geteilte Meinung zu diesem Vorhaben. "Die einen sind für einen Ausbau, der die Staubbelastung senkt, die anderen möchten die Straße im Originalzustand belassen", kommentiert er die Maßnahme. Bürgermeister Kickuth sah in einem persönlichen Gespräch nicht zwingend die Realisierung einer Asphaltstraße gegeben. "Es könnte auch ein wassergebundener Weg sein - etwa Basaltschotter - der ebenfalls gefördert werden kann." Eine vernünftige Wasserableitung in der Hanglage ist allerdings ein "Muss", sagt der Ratsobere, der mit seiner Antwort den Verdacht aus dem Weg räumt, der Waldtausch könnte ein Fehlgriff gewesen sein.
Was die Bewirtschaftung der Trimburg angeht, spricht sich Kickuth für die Vereinsgastronomie an den Wochenenden aus. "Ein Privatier, der die Burg zu bestimmten Zeiten unter der Woche bewirtschaftet und Burgführungen anbietet, müsste dies entsprechend vermarkten", merkt er an. Wichtig ist Kickuth vor allem ein "tragfähiges Konzept".
Als Bürgermeister des Marktes Elfershausen und damit "Burgherr" der Landmarke will auch er - wie alle Förderer und Spender - "die Burg mit Leben und vielen kulturellen Veranstaltungen füllen". Kickuth verweist dabei auf die zahlreichen Events in den Mauern der Ruine, vom "Muttertag auf der Trimburg" bis zur "Klassenreise zur Musik" und zum Mittelalter-Treiben, von Theateraufführungen bis zum Jazzfestival und der wachsenden Zahl von Hochzeiten und privaten Feiern, für die das Relikt aus dem 12. Jahrhundert eine prädestinierte Adresse ist. Für den Vorsitzenden der "Freunde der Trimburg", Micha Strauß, ist vor allem die Verkehrssicherheit auf der Zufahrt wichtig. "Die muss gegeben sein, ob durch eine Asphalt- oder eine wassergebundene Decke", betont er mit dem Hinweis, dass sich der Vorstand der Trimburgfreunde darüber "noch keine Gedanken gemacht habe".
Die an die Fördermittel gebundene Bewirtschaftung der Burg an Wochentagen hält Strauß für "nicht wirtschaftlich". "Eine Art Biergarten würde sich wohl nicht lohnen", vermutet der Vorsitzende.