Auf der Trimburg die Bilder deuten
Autor: Winfried Ehling
Trimberg, Dienstag, 10. Mai 2016
"Kunst im KindergARTen" lockte am Muttertag viele Familien auf die Trimburg.
"Kunst im KindergARTen" ist am Muttertag ein lohnendes Ausflugsziel. Wenn die "Lernwerkstatt für Kinder" - so nennt sich die nach der Reggio-Pädagogik geführte Westheimer Kindertagesstätte - seine fantasievollen Produkte und Werkstattangebote offeriert, sind ganze Familien auf dem Weg zur Ruine Trimburg.
Das Reggio-Prinzip sieht, grob umrissen, den Umgang mit den Dingen der Natur und des Lebens vor. Der Erkenntnisdrang der Kinder braucht diesen Umgang, denn sie müssen begreifen und mit allen Sinnen wahrnehmen können, um die Welt zu erspüren - sie werden zu jungen Forschern. Mit ihren Werkzeugen, den Sinnen, machen sie Erfahrungen, erkennen selbst Zusammenhänge und entdecken schließlich die Welt.
Keine Vorgabe der Erwachsenen
Ein treffendes Beispiel ist das aktuelle Thema im Kindergarten St. Peter und Paul, der Regenwurm.
Ihm wurde das Gros der Ausstellung und der Workshops gewidmet. "Mit dem Staunen beginnt die Naturwissenschaft", sagte Aristoteles einmal. "Genau dieses Staunen nutzt die reggianische Pädagogik, um Kindern zu eigenen Forschungen, zu Experimenten und Erfahrungen zu verhelfen", bestätigt Kindergartenleiterin Ria Förster.Das Thema Regenwurm - keine Vorgabe von Erwachsenen, sondern von den Kindern selbst gewählt - fand breiten Niederschlag in Theorie und Praxis. Mit einem Film aus der TV-Sendung "Löwenzahn", dem "Wurmkino" im Wohnzimmer einer Mutter, bei der Unterweisung mit der Expertin Claudia Beyrle und einem Besuch des Bauernhofes Wagenbrenner in Oberthulba, machten sich die Kinder schlau über das seltsame aber wichtige Lebewesen, das Humus produziert.