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Auf dem Weg zum Traumberuf


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Donnerstag, 09. Juli 2015

Die Entscheidung über die Wahl des künftigen Ausbildungsberufs ist nicht einfach. Deshalb gibt es die Schnuppertage. Schüler der Mittelschule stellten jetzt auf dem Schulgelände die Ergebnisse ihrer Praktikumsarbeiten vor.
Für das Friseurhandwerk begeistert sich Lara-Marie Greim. Fotos: Gerd Schaar


Den Schnupperkontakt zwischen Schülern aus den achten Klassen und den örtlichen Betrieben gibt es in Hammelburg schon seit Jahren. Heuer nahmen 47 Mittelschüler an den Praktika teil. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten stellten sie am Mittwoch öffentlich aus.
Von Baustellenatmosphäre war diese Ausstellung geprägt. Denn zurzeit geht es im Schulbereich um Sanierungsmaßnahmen. Deshalb war die Turnhalle nicht für eine Ausstellung nutzbar und man musste auf die Außenfläche ausweichen. Schulleiterin Ingeborg Hoffmann lobte die Flexibilität der Schüler, die vor Ort zur Improvisation griffen, indem sie die Bauzäune zu Plakatwänden umfunktionierten. Mit dem Wetter hatten sie Glück, aber manchmal machte der Wind zu schaffen.
"Der Traumberuf ist heuer eher möglich als in den vergangenen Jahren", ging Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) auf die günstige Situation für zukünftige Ausbildungsbewerber ein. Ringen die Betriebe doch mittlerweile um nachrückende Fachkräfte mit einem breiten Angebot von Ausbildungsplätzen. Einfühlsam konnte Schulleiterin Hoffmann die Empfindungen ihrer Schüler vor Beginn des Praktikums nachvollziehen: "Von gemischten Gefühlen oder Angst bis hin zur Neugier und Suche nach einer Herausforderung im beruflichen Leben". Ein Stück Selbstbewusstsein sei daraus gewachsen.

Alles hat gut gepasst

"Es hat gepasst", ist sich Anna-Lena Löwig sicher. Sie hatte ihr Praktikum im Sanitätsbereich beim Dienstleistungszentrum (DLZ) der Bundeswehr absolviert. Gern zeigt sie den Besuchern, wie sie einer lebensgroßen Puppe den Verband anlegt. Das Interesse an der medizinischen Hilfeleistung habe sie schon im Vorfeld durch ihre Vereinstätigkeit bei der DLRG Hammelburg erworben. Lebhaftes Interesse am Baugewerbe hatte Fabian Ohmert an den Tag gelegt und präsentierte mit Stolz seinen selbstgefertigten Betonblumenkasten. Nach der Teilnahme am Berufsorientierungsprogramm der Gesellschaft zur beruflichen Förderung (GbF) mit Sitz in Schweinfurt und der schon im Vorjahr getätigten Analyse ging es in die Berufswelt zum Schnuppern.

Ein anderes Modell

Die Klassenlehrer Martina Bohla (8b) und Gunnar Friese (8a) begleiteten die Praktika. "Ein Blockpraktikum ist in Bayern vorgeschrieben für die achten Klassen", sagt Bohla und fügt an: "Aber wir haben mit der Praktikumswoche ein anderes Modell - 15 Wochen lang jeweils ein Tag von März bis Juli". Das verschaffe einen gründlicheren Einblick sowohl für die Schüler als auch für die Betriebe. Das habe sich bewährt und diene der sicheren Entscheidung für den zukünftigen Beruf.
KFZ-Mechatroniker ist bei den Jungs gefragt. Das Baugewerbe bietet gute Chancen für eine Übernahme nach der Ausbildung. Aber auch Handwerke wie Schreiner, Installateure oder der medizinische Bereich, Verwaltung und Friseurhandwerk waren nachgefragte Berufe. Antonia Günther, die ihr Praktikum bei der Hammelburger Stadtverwaltung leistete, wurde jetzt von der Schule und der GbF gebeten, über diese Ausstellung demnächst in der Mittelschule Bad Brückenau auf einer Veranstaltung zu berichten.