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Armin Warmuth ist CSU-Kandidat für Hammelburg


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Donnerstag, 05. Dezember 2013

Mit Armin Warmuth will die CSU nach 24 Jahren wieder das Bürgermeisteramt für sich gewinnen. Der Kandidat wirbt nicht nur mit seiner Herkunft für sich.
Armin Warmuth kandidiert für die CSU. Foto: Arkadius Guzy


Eines der CSU-Mitglieder hält es nicht mehr auf dem Stuhl. Kurz bevor die Versammlung zum Stimmzettel greift, springt der ältere Mann auf. Er will noch einmal bekräftigen, warum die 52 Parteimitglieder, die gekommen sind, Armin Warmuth nominieren sollen: "Wenn wir wollen, dass ein Hammelburger Bürgermeister wird, müssen wir Armin Warmuth wählen." Und so macht die CSU ihn mit 100 Prozent der gültigen Stimmen zu ihrem Bürgermeisterkandidaten.

Die Strategie für den Wahlkampf ist klar: Mit seiner Heimatverbundenheit will Warmuth im März gegen den Nüdlinger Stefan Lang punkten, den CBB, SPD, Grüne/BfU, Junge Liste und Hammelburgs Aktive Bürger ins Rennen um das Bürgermeisteramt geschickt haben. "Mein Motto ist: einer von hier, einer wie wir", sagt Warmuth. Er präsentiert sich in der Nominierungsversammlung als einer, der die Gegebenheiten in der Stadt kennt und durch seinen Beruf als Bankkaufmann Kontakte zu den einheimischen Unternehmern hat.

"Ich bin mit der Kommunalpolitik aufgewachsen", erklärt Warmuth. Bereits sein Vater war viele Jahre lang Stadtrat und auch dritter Bürgermeister. Warmuth selbst sitzt seit 2002 im Stadtrat. Er gehört zum Führungsteam der CSU-Fraktion. Seit 2008 ist Warmuth Ortsbeauftragter von Diebach. In dieser Funktion hat er vor allem für die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Diebach gekämpft, wie Elisabeth Wende bei der Vorstellung erinnert. Dabei musste Warmuth erfahren, "dass man es nicht allen recht machen kann".

Sechs Antworten für die Zukunft

Mit Warmuth bekäme Hammelburg einen Bürgermeister aus einem Stadtteil. Er positioniert sich dennoch als ein gesamtstädtischer Kandidat: "Wir sind eine Stadt, ob man in einem Ortsteil wohnt oder in der Kernstadt. Wir können es uns nicht leisten, nur ortsteilbezogen zu denken." Warmuth hält die Zusammenarbeit für wichtig. Als Beispiel verweist er auf kommunale Allianzen wie "Frankens Saalestück".

Mit sechs Schwerpunkten will Warmuth in seinem Wahlprogramm die Frage nach der Zukunft von Hammelburg und seinen Ortsteilen beantworten: "Familie, Jugend, Senioren", "Bildung", "Wohnen", "Wirtschaft und Tourismus", "Verwaltung als Dienstleister", "Finanzen".

Die Trägervereine der Kindergärten sollen noch stärker unterstützt werden, denn deren Aufgaben seien bei ihnen besser aufgehoben als bei der Stadt. Auch dabei weist Warmuth auf seine Erfahrungen hin: Als der Diebacher Kindergarten in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm er Verantwortung im Trägerverein, um die Einrichtung wieder aus der Schieflage zu ziehen.

Wenn es um die Betreuung von Schülern geht, sollen Hort und Ganztagsklasse in der Grundschule nebeneinander bestehen, um den Eltern eine Wahlmöglichkeit zu bieten. Außerdem verspricht das Programm des Kandidaten, die Jugendsozialarbeit zu fördern. Warmuth erläutert: "Dafür soll der Haushalt 2014 Mittel bereitstellen."
Dem Behindertenbeauftragten der Stadt will Warmuth einen Seniorenbeauftragten zur Seite geben. Gemeinsam sollen sich die beiden Beauftragten des Themas behinderten- und altersgerechtes Wohnen annehmen. "Ich will Betroffene zu Beteiligten machen", meint Warmuth. Dieses Prinzip soll auch bei der Gestaltung der Bahnhofstraße gelten. Er wolle Bürger und Anlieger frühzeitig einbinden, um zu erklären, welche finanziellen Belastungen sie erwarten müssen.

Einen engen Austausch will Warmuth mit der Wirtschaft suchen. "Durch meine Arbeit in der Kreditabteilung der Raiffeisenbank Hammelburg habe ich viele Kontakte zu Firmen und Betrieben." Das Programm des Bürgermeisterkandidaten greift im Bereich Wirtschaft und Tourismus daneben Themen auf, die bereits seit einiger Zeit immer wieder im Gespräch sind.

Schuldenberg als Hindernis

Dazu gehört die Erweiterung des Gewerbegebiets Westheim. Für die Verlegung der Touristinformation auf den Marktplatz spricht sich Warmuth ebenfalls aus. Dafür solle über den Erwerb des ehemaligen Kaufhauses noch einmal nachgedacht werden.

Angesichts von elf Millionen Euro Schulden, die die Stadt angehäuft hat, dürften nicht zu viele Projekte auf einmal gestartet werden. "Wir müssen einen Kloß nach dem anderen essen." Warmuth vermisst bisher eine klare Prioritätensetzung. Der Schuldenabbau wird "nur langsam" möglich sein, erklärt er.

Der Kreis der potenziellen Bewerber für eine Kandidatur umfasste zunächst sechs Personen, wie aus dem Hammelburger CSU-Umfeld berichtet wird. Warmuth war dabei nach eigenen Angaben von Anfang an als Bürgermeisterkandidat im Gespräch. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Mensch bin, der abwägt und wohl überlegt", sagt Warmuth. Er habe sich die Entscheidung, sich als Kandidat aufstellen zu lassen, nicht leicht gemacht. Die Arbeit in der Fraktion und als Ortsbeauftragter habe ihn bestärkt. "Ich möchte für meine Heimat einen Beitrag leisten, weil ich hier gerne wohne."