Architekt schlägt Kiga-Abriss vor
Autor: Günther Straub
Oberthulba, Mittwoch, 15. April 2015
Das marode Kindergartengebäude in Thulba war erneut Thema der Gemeinderatssitzung. Bisher wurde vor allem über eine Sanierung nachgedacht, jetzt wird auch ein Neubau geprüft.
Die umfangreiche Tagesordnung der jüngsten Sitzung hatte es in sich. Viele Projekte, die der Marktgemeinde enorm Geld kosten, standen zur Diskussion beziehungsweise wurden schon vergeben. Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU-FW) meinte dazu: "Diese Sitzung ist eine der teuersten des jetzt amtierenden Marktgemeinderates." Zunächst allerdings stellte Architekt Marcus Seifert vom Büro Hessdörfer und Seifert die geänderte Vorplanung für die Generalsanierung des Kindergartens in Thulba vor. Aus den bisherigen Vorschlägen, die mit einer Bausumme von 2 bis 2,5 Millionen Euro beziffert waren, wurde nun die Variante 4 weiter in die Überlegungen einbezogen.
Danach muss der jetzige Kindergarten abgerissen werden, da dieser 1976 errichtete Anbau schadstoffbelastet ist.
Mit vier Gruppenräumen
In diesem Bereich und auf dem weiter dahinterliegenden Gelände soll dann der neue Kindergarten mit seinen vier Gruppenräumen erstellt werden. Teils wird auch die vorhandene Zufahrt, die verlegt wird, mit einbezogen, und das gemeindliche Gelände wird zum Spielplatz umgestaltet. Dort sollen dann auch Parkplätze entstehen. Verbreitet und als Spiel- und Einbahnstraße vorgesehen ist die Zufahrt von der Straße an der Klostermauer aus. Sie ist auch als Hauptzugang vorgesehen.
Erhalten bleibt nach diesem Vorschlag das Marienheim. Dort sollen neben der Kinderkrippe auch der Pfarrsaal und der Turnraum der Kinder entstehen. Ein Thema wird noch die Beheizung bleiben. Hierzu sind noch weitere Gespräche erforderlich.
Wie Bürgermeister Schlereth informierte, sei auch der Bauausschuss für die Maßnahme in die Gespräche mit einbezogen worden, und auch von dort habe es weitgehend Zustimmung zur geänderten Planung gegeben.
Weitere Gespräche erforderlich
Jetzt seien noch Gespräche mit der Regierung von Unterfranken und der Diözese (Caritas) erforderlich. Grünes Licht, sodass die weiteren Planungen, Förderanträge und Gespräche erfolgen können, gab auch der Marktgemeinderat. "Vom neuen Vorschlag bin ich sehr überrascht und halte ihn für sinnvoll und gangbaren Weg", meinte dazu zufrieden Michael Meindl (BV Thulba). Überrascht waren die Marktgemeinderäte bei der Bekanntgabe der Ausschreibung für die 50 Kubikmeter fassende Zisterne zur Sportplatzbewässerung in Thulba.
Hierfür sollte das Spülwasser aus der Trinkwasserversorgung verwendet werden. Zusammen mit den bereits verlegten Leitungen, die bereits abgerechnet sind, war die Maßnahme mit 70 000 Euro veranschlagt. Jetzt soll sie nach dem günstigsten Angebot der Firma Zehe GmbH in Burkardroth weitere 80 914 Euro kosten. Wobei der FC Thulba sich bereit erklärt hat, die Pflasterarbeiten in Eigenleistung selbst zu übernehmen. Holger Fröhlich (FW Frankenbrunn) meinte überrascht dazu: "Verstehen kann ich diese gravierende Kostensteigerung nicht. Da bekomme ich schon Bauchweh." Auch die übrigen Gemeinderäte zeigten sich verwundert.
Vergabe zurückgestellt
Bernd Wald von der gemeindlichen Bauverwaltung hält einen Fehler bei der vorläufigen Kostenberechnung des Ingenieurbüros für möglich.
Einig war man sich nun, das Ganze noch einmal, auch von der ökologischen Seite, zu prüfen. Der Bürgermeister dazu: "Bei dieser Maßnahme stehen wir nicht im Zugzwang." Die Vergabe wurde bis zur nächsten Sitzung Ende April zurückgestellt. Noch im Jahr 2015 will das Bayernwerk Ortsverkabelungen in Wittershausen vornehmen. Damit würden dann alle Freileitungen im Ort abgebaut.
Neue Straßenbeleuchtung
Im Rahmen dieser Maßnahmen schlug das Bayernwerk der Marktgemeinde die Verbesserung von Straßenbeleuchtungen in Teilbereichen vor. Betroffen sind davon elf neue Leuchten in den Straßen Gartenstraße und Am Berg; vier neue Lampen im Bereich Ringstraße und Sportplatzweg und die Ergänzung mit zwei weiteren Lampen in der St.-Georg-Straße und Ringstraße. Insgesamt belaufen sich die Kosten, bei geteilten Erdarbeiten, auf etwa 36 700 Euro.
Die Verwaltung wurde beauftragt, verbindliche Angebote einzuholen.
Schon bald sollen die Brückenbaumaßnahmen in der Oberthulbaer Kissinger Straße in Angriff genommen werden. Architekt Klaus Wolf vom gleichnamigen Büro in Bad Bocklet erläuterte in der jüngsten Martkgemeinderatssitzung die Ausschreibung. Von den 17 interessierten Firmen hätten sechs ein Angebot abgegeben. Die Maßnahme betrifft den Neubau der beiden Brücken und den Ausbau der Straße bis zur Einfahrt Schlimpfhofer Straße.
Vergeben wurde jetzt der Auftrag an die Firma Stolz GmbH & Co KG in Untererthal für eine Angebotssumme von 790 978 Euro. Allerdings muss jetzt noch der Fördersachberater der Regierung von Unterfranken zustimmen.
Fertigstellung Ende Juni
Zum Bauablauf informierte Wolf, dass mit der Brücke an der Ledergasse demnächst begonnen werden soll.
Die Fertigstellung ist für Ende Juni vorgesehen. Die Flutbrücke hat eine geplante Bauphase von Anfang Juli bis Ende September. Teils soll dann während dieser Zeit schon der Ausbau der Straße erfolgen.
Eine weitere Vergabe gab es für den Ausbau der Unteren und Oberen Ecke in Oberthulba. Hier ging es um den Sicherheits- und Gesundheitsschutz während der neunmonatigen Bauzeit. Diese Überwachungsarbeit wurde an das auch planende Ingenieurbüro Hossfeld & Fischer Bad Kissingen für 8621 Euro vergeben.
Neuer Gehweg
Einen weiteren Lichtblick wird es jetzt auch geben für die Verbesserung der Übersicht in der Hammelburger Straße, Quellenstraße und Baumgarten. Nachdem ein Anlieger seine Bereitschaft zur Abtretung einer Fläche erklärt hat, können hier die Veränderungen erfolgen.
"Herausstellen muss ich das gute und kooperative Verhalten des Anliegers", so der Bürgermeister.
Vorgesehen ist der Abbruch einer Mauer und die Beseitigung von Buschwerk, die Versetzung der Straßenbeleuchtung und die Veränderung des Gehsteiges. Die Kosten werden sich nach Angaben der Bauverwaltung auf etwa 25 000 Euro belaufen. Die Marktgemeinderäte stimmten dem Vorhaben jetzt zu.