Angler freuen sich über Mitgliederzuwachs
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Sonntag, 31. Juli 2016
Das Fischerfest des Angelsportvereins (ASV) ist endgültig wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt - auf die Saaleinsel.
Heute ausgebaut und Museuminsel genannt, begründeten die Petrijünger hier vor einem halben Jahrhundert die Traditionsveranstaltung, die Gäste aus der ganzen Umgebung lockt. Beliebt ist das Fest wegen seiner Fischspezialitäten, und so haben die Angler, besonders wenn das Wetter passt, drei Tage lang gut zu tun. Doch Vorsitzender Kurt Fröhlich und die Seinen sind inzwischen versierte Veranstalter und können einschätzen, wie viele Zentner Fisch oder welche Anzahl an Sitzgarnituren gebraucht werden.
Der ASV Hammelburg ist einer der Vereine, die kaum personelle Sorgen haben. "Wir haben Zuwachs an Erwachsenen und Jugendlichen, und vergaben heuer sogar drei Jahreskarten mehr als gewöhnlich", freut sich Fröhlich. Rund 140 Mitglieder, davon 60 Aktive, bilden den Verein, der unter Leitung von Sebastian Fröhlich großen Wert auf die Jugendarbeit legt.
Zeltlager, Preisangeln aber auch Umweltaktionen gehören zu den Events, die dem Nachwuchs offensichtlich gefallen.
Probleme durch Kormorane
Allerdings beklagt der Vorsitzende andere Probleme, zum Beispiel erhebliche Schäden durch Biber an den Obereschenbacher Weihern. "Ich bin kein Biber-Gegner aber die Kerle unterhöhlen uns die Deiche an den dortigen Anlagen und das Wasser fließt ab. Deshalb müssen wir die Teiche absenken, die Schäden verdichten und wieder auffüllen. Der Biber gehört an die Saale", plädiert Fröhlich.Die Äsche ist in der Saale fast ausgestorben. Der ASV Hammelburg ist der einzige Verein, der die Saale und die Thulba noch mit diesem Fisch besetzt. Das Äschen-Manko ist nicht durch den pelzigen Nager bedingt, sondern durch Einwanderer aus dem Norden, nämlich Kormorane. Die Population bildete sich zwar in den letzten zwei Jahren zurück, aber die Küstenvögel sind immer noch präsent.
Schwerster Karpfen wog 3020 Gramm
"Die aus Finnland und Schweden eingeflogenen Schädlinge fressen in Unterfranken pro Tag eine Tonne Fisch", schätzt der Vorsitzende, und vermutet in den nördlichen Ländern eine Überpopulation durch zu wenig Bejagung. Hinzu kommen im Winter kaum einmal zugefrorene Flüsse oder Seen und Teiche in unserer Region, die den Räubern das Jagen leicht machen. Ein "gefundenes Fressen" für die Gefiederten. Doch der Optimismus überwiegt bei den heimischen Petrijüngern. Dafür ist auch das überaus gut besuchte Fischerfest ein Indiz. Üblicherweise proklamiert der Vorsitzende an diesem Abend auch die Fischerkönige der Erwachsenen und Jugendlichen. Den schwersten Fang - einen Karpfen mit 3020 Gramm - zog Wolfgang Ulried an Land, der die Königskette und den Pokal entgegennahm. Bei den Jugendlichen war es Jonas Ulsamer aus Windheim, der den Sieg mit einer Brachse von 1400 Gramm Gewicht davontrug. Er erhielt die Jugend-Königskette und ebenfalls einen Pokal. Für Stimmung sorgten Alleinunterhalter Dieter Nöth, das Duo "Con brio" und die "Saaletalrocker".