Änderungen am und im Hammelburger Bürgerhaus
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Dienstag, 19. Februar 2019
Um dem Bürgerentscheid nachzukommen, streicht die Stadt Ausstattung und reduziert die Bibliotheksfläche. Außerdem erfährt die Fassade eine Umwandlung.
Das geplante Bürgerhaus am Marktplatz muss billiger werden und sich optisch verändern - so lauten die Vorgaben aus dem Bürgerentscheid vom vergangenen Oktober. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend für sich nun eine Variante gefunden, wie er dem entsprechen kann.
Dazu präsentierte Architekt Gerd Frese eine Liste mit Ein-sparmöglichkeiten. Einige hatte er bereits in der Bürgerversammlung im Dezember ins Gespräch gebracht. Das größte Potenzial hätte demnach die Verlegung der Räume für die Verwaltung vom Dachgeschoss ins Obergeschoss des Bürgerhauses.
Das würde den Bau technisch vereinfachen. So könnten Stahlträger eingespart werden, wie Frese erklärte. Auch brandschutztechnisch sei die Variante günstiger. Durch die Verlagerung der Büros entfallen die Gauben zum Buttenmarkt, weil sie nicht mehr zur Belichtung der Dachgeschossräume gebraucht werden.
Dafür hat die Aufteilung eine Konsequenz: Die Fläche für die Bibliothek, die unter anderem ins Bürgerhaus ziehen soll, verringert sich, laut Frese um 90 bis 100 Quadratmeter (bisher geplant: 780 Quadratmeter).
Die Neuaufteilung zieht Umplanungen und neue Berechnungen nach sich, sodass die Einsparmöglichkeit nicht im vollen Umfang zu Buche schlägt. Unterm Strich würde der Bau laut der Kalkulation in der Beschlussvorlage um etwas mehr als 100 000 Euro billiger.
Frese präsentierte zusätzlich einige Fassadenvarianten, die ebenfalls größtenteils schon aus der Bürgerversammlung bekannt waren. Er tendierte dabei zu der Lösung mit einem Gesims, das die Giebelwand zum Marktplatz unterteilt. Auch die Bauverwaltung bevorzugte diese Variante. Stadtbaumeister Detlef Mohr bezeichnete sie als am meisten tragbar.
Den Stadträten stellte sich allerdings zunächst die Frage, ob sie bereits in der Sitzung oder erst in einer späteren über Änderungen entscheiden sollten. "Wir sollten heute abstimmen", sagte Reimar Glückler (CBB). Er verwies darauf, dass die Verzögerung durch den Bürgerentscheid das Bürgerhaus aufgrund der steigenden Baupreise schon jetzt teurer gemacht habe. "Ein Kompromiss ist, wenn alle unzufrieden sind", zitierte Glückler einen Spruch. Da das Dach durch die Raumverlegung niedriger werde, komme dies außerdem dem Nachbar entgegen.